Wer hat nicht schon die eine oder andere schöne Stunde auf dem „Schari“ verbracht? Der großflächige Spielplatz an der Hohenstraße lädt Kinder zum Schaukeln und Klettern, Fußballspieler zum Bolzen, Boule-Spieler auf zwei präzise gesetzte Kugeln, Tischtennisspieler auf einen schnelle Zelluloid-Ball und Rentner, Mütter und Arbeitnehmer in der Mittagspause auf ein kurzes Verweilen in Sichtweite des Kirchturms. Stadtfern, aber mitten in der Stadt. Einfach toll.

Wobei dieser genannte Personenkreis in der Diskussion im Gemeinderat vergangenen Donnerstag im Wesentlichen keine Rolle spielen dürfte. Warum denn der „Scheri“, wie er auch genannt wird, im Sommer stur um 20 Uhr geschlossen werde, wollte CDU-Rat Christof Faller wissen. Das sei an lauen Sommerabenden, an denen man sich lange am Tageslicht freuen dürfe, höchst ärgerlich, alles andere als bürgerfreundlich und deshalb nicht nachvollziehbar.

Hauptamtsleiter Horst Vetter entgegnete, in der Vergangenheit hätten sich immer wieder Anwohner über den Lärm beschwert. Konkrete Zahlen konnte Vetter indes nicht nennen. Dafür wusste Franz Albert (CDU) um die Konsequenzen dieser Beschwerden. Von der Polizei regelrecht verscheucht worden seien die Boulespieler ab 20 Uhr.

Soll der Spielplatz "Schari" im Sommer über 20 Uhr hinaus geöffnet sein? Nutzerwünsche finden den Weg an den Ratstisch, die ...
Soll der Spielplatz "Schari" im Sommer über 20 Uhr hinaus geöffnet sein? Nutzerwünsche finden den Weg an den Ratstisch, die Beschilderung sagt etwas anderes. | Bild: Wursthorn, Jens

Im Sinne einer nutzerfreundlichen Lösung kramte Kerstin Skodell (CDU) in ihren Erinnerungen am Ratstisch. Weil man die Sport- und Erholungsoase dereinst als Mehrgenerationenplatz klassifiziert hatte, habe man die Schließzeit auf 21 Uhr angesetzt. Damals. Heute steht auf dem Schild etwas anderes. Im Rathaus möchte man nun nachvollzogen, was damals besprochen und möglicherweise forumuliert wurde.

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