Erster Arbeitstag, erste Gemeinderatssitzung und im Vorfeld eine intensive Vorbereitung: Wie schlägt sich Patrick Haas in seiner ersten Gemeinderatssitzung als Bürgermeister und damit Taktgeber der Sitzung?
Zügige Sitzungsleitung
Zunächst einmal ist da die quantitative Sicht. Patrick Haas führte konsequent, zügig und geradlinig durch ein Mammutprogramm an Tagesordnungspunkten.
Die Verabschiedung und Ehrung von bisherigen Räten, die Verpflichtung des neuen 21-köpfigen Gemeinderats, die Bestätigung der Ortsvorsteher und die Wahlen zur Besetzung der neuen Ausschüsse hätten im Grunde für eine abendfüllende Sitzung ausgereicht.

Wegen einer mehrwöchigen sitzungsfreien Zeit war Haas zudem gefordert, noch weitere Punkte, wie Baugesuche und Jahresabschlüsse, in die Tagesordnung aufzunehmen, die keinen längeren Aufschub duldeten.
Viele Blicke im sehr gut besuchten Ratssaal waren an diesem Abend auf den neuen Chef an der Verwaltungsspitze gerichtet. Von Beginn an machte Haas klar, dass nicht er im Fokus stehe, sondern der Gemeinderat, das höchste Ehrenamt einer Stadt.
Ganz moderat war seine erste Änderung im Sitzungsprozedere. In Zukunft benennt er die Urkundspersonen der Sitzung im rollierenden System, sodass jeder Gemeinderat mal Protokoll führen muss.
Geschickt baute Haas bei der Sitzung mit den zahlreichen personell geprägten Beschlüssen seine Vorstellungen von der Zusammenarbeit in den kommenden fünf Jahren ein.
Und er richtete sich ans Gremium: Er drückte seine Freude über alle Ratsmitglieder aus, welche die Wahl angenommen haben und die im Interesse der Bevölkerung die kommenden fünf Jahre gestalten. „Die Leidenschaft für die Gesamtstadt, die Liebe zu den Menschen und die Freude am Gestalten“, bezeichnete er als Basis einer von Erfolg geprägten Arbeit im Gemeinderat.
Mauern können abgebaut werden
Teamfähigkeit sei ein Grundprinzip erfolgreicher Zusammenarbeit. „Wir haben eine tolle Ausgangssituation“, sagte er. Es bestehe die Chance, die sich in den vergangenen Jahren auftürmenden Mauern zwischen Fraktionen und Verwaltung, Gemeinderat und Ortschaftsräten abzubauen. In dieser Hinsicht sprach er von tollen Jahren, die Hüfingen und den Ortsteilen bevorstehen könnten.

Und die Fraktionen? Sie vertrugen sich – und ließen sich von Haas‘ Aufbruchsstimmung mittragen. Als einen ersten Schritt auf diesem Weg sah Haas auch die Bereitschaft von Kerstin Skodell (SPD) an, die trotz deutlicher Stimmenüberlegenheit nach der Kommunalwahl auf das Amt als erste Bürgermeisterstellvertreterin zugunsten von Harald Weh (CDU) verzichtete.
Haas dankte wie die Fraktionssprecher der beiden anderen Fraktionen Markus Leichenauer (CDU) und Michael Steinemann (Freies Forum) der SPD-Fraktionsvorsitzenden für ihren Verzicht auf eine Kampfabstimmung, die den Beginn der neuen Wahlperiode getrübt hätte.
Bürgermeister will parteienübergreifend agieren
Zum dritten Bürgermeisterstellvertreter wählte der Gemeinderat Patrick Moog (Freies Forum). Haas kündigte mit dem Ziel einer gleichmäßigeren Aufgabenverteilung regelmäßige Treffen mit den Bürgermeisterstellvertretern an. Zudem unterstrich er, dass er trotz CDU-Mitgliedschaft als Bürgermeister stets parteiübergreifend agieren werde. „Sie können mich daran messen und erinnern, wenn dies nicht der Fall ein ssollte“, sagte er.
Dank an seine Rathausmannschaft
„Es ist mir wichtig, dass die Fraktionszugehörigkeit nicht zu hoch angesiedelt wird, wenn es um die Geschicke und das Wohl der Gesamtstadt geht“, appellierte Haas an einen fairen Umgang miteinander. In Zusammenhang mit der Sitzungsvorbereitung dankte er den Rathausmitarbeitern und Amtsleitern, die ihn in der Kürze der Zeit fachkundig unterstützt hatten.