Franz Dreyer

Bei Regen haben es Motorradfahrer bekanntlich nicht leicht, denn sie haben keinen Scheibenwischer an ihrem schützenden Helm. Wasser und Gischt trüben die Sicht des Fahrers, was der Sicherheit abträglich ist. Mit seiner genialen Erfindung, dem "Watroprob-Helmscheibenwischer" hat Albert Keller, seit 26 Jahren selbst begeisterter Motorradfahrer, das Problem auf einfache, jedoch faszinierende Art und Weise gelöst und beim Fachpublikum und den Medien großes Interesse geweckt.

Durch die Erfindung des Hintschinger Handwerksmeisters muss der Biker bei Regen mit der linken Hand nicht mehr fortlaufend das Visier seines Helmes freiwischen um zu verhindern, dass die mangelnde Sicht, die sich bei aufkommender Gischt vorausfahrender Fahrzeuge noch verstärkt, zu einem gefährlichen Flug durch die Milchstraße wird, was nicht nur bei notwendiger Vollbremsung fatale Auswirkungen haben kann, wie Unfälle mit schweren Folgen immer wieder verdeutlichen. Für klare Sicht sorgt, ohne dass sich der Motorradfahrer in Gefahr begeben muss, der von Keller geschaffene Helmscheibenwischer. So kann der Motorradfahrer mit beiden Händen am Lenker den Blick voll auf die Straße konzentrieren.

Dabei liegt der mit viel Leidenschaft und Akribie entwickelten Regenschutzscheibe eine einfache jedoch grundsolide Mechanik zugrunde, die nach einem einfachen Prinzip funktioniert. "Die Regenschutzscheibe kann an jedem Helm kinderleicht mit einem Saugnapf, mit einem Gummi noch zusätzlich gesichert, befestigt werden. Damit ist keinerlei Sichteinschränkung verbunden", sagt Albert Keller. Schon beim Losfahren, also bereits mit geringer Geschwindigkeit, entsteht soviel Fahrtwind, dass sich die Windflügel mit denen die Scheibe ausgestattet ist, drehen. Aufgrund der dadurch entstehenden Zentrifugalkraft werden sämtliche auf der Scheibe ankommenden Regentropfen und Schmutzpartikel am laufenden Band abgeschleudert. Das bedeutet trotz Regen „klare Sicht“. Das Faszinierende ist zudem, die Regenschutzscheibe wird einmal gekauft und hält bei sorgsamer Behandlung geradezu ewig. Da kein gesonderter Antrieb vorhanden ist, gibt es auch keinerlei Folgekosten.

Mit Erfolg hat der Erfinder sein Produkt bereits auf Fachmessen, unter anderem in Friedrichshafen, Dortmund, Utrecht in Holland und der Erfindermesse in Nürnberg präsentiert. Dieses hat zudem Aufmerksamkeit in Fachblättern gefunden. „Es gibt weltweit absolut nichts Vergleichbares auf dem Markt, das so zweckmäßig wie die Regenschutzscheibe funktioniert“, weiß der Erfinder zu berichten. Unter dem Titel "Das Ding des Jahres“ hat Albert Keller kürzlich in einer Fernsehsendung von Pro Sieben seine Erfindung demonstriert und damit der breiten Öffentlichkeit vorgestellt, was auch in Fachkreisen viel Beachtung und große Nachfrage gefunden hat.

Zur Person

Albert Keller, 44-jähriger Kraftfahrzeugtechnikermeister aus Hintschingen, ist seit frühester Jugend ein engagierter Tüftler. Neben der entwickelten Regenschutzscheibe verfügt er bereits über zwei weitere Patente. Beruflich führt er eine freie Autoservice-Werkstätte. In seiner allerdings bescheidenen Freizeit spielt er seit Jahren im Fanfarenzug des Hintschinger Narrenvereins und engagiert sich als Ortschaftsrat und stellvertretender Ortsvorsteher in der Kommunalpolitik. (wf)