Immendingen-Hattingen Der Countdown läuft. Monatelange Vorbereitungen befinden sich auf der Zielgeraden und die Vorfreude auf das 100-jährige Jubiläum des Musikverein Hattingen steigt. Das Team um den Vorsitzenden Claus Schmid, verstärkt durch lobenswerte Unterstützung aus der Bevölkerung, überlässt nichts dem Zufall. Es soll alles stimmen, so die Maxime der Verantwortlichen, wenn vom 4. bis 6. Juli „100 Jahre organisierte Blasmusik in Hattingen“ mit einem hochkarätigen Programm gefeiert wird, verbunden mit dem Bezirksmusikfest. Das Jubiläum wird als Festival der Blasmusik gestaltet. Insgesamt sieben Kapellen werden während der drei Festtage mit einer breiten Klangvielfalt für jeden Geschmack etwas bieten. Hinzu kommen 500 Musiker, die an dem Gesamtchor des Bezirks mitwirken. Zu dem Ereignis wird auf dem Festplatz an die Scheune, in der das jährliche Scheunenfest stattfindet, ein großes Festzelt angebaut. Für die Besucher gibt es so um die Tausend Plätze. Das Ziel des gastgebenden jung, modern und traditionell aufgestellten Vereins ist es, ein unvergessliches Jubiläumsfest voller Musik und guter Laune zu bieten. Das Programm startet am Freitagabend mit dem Fassanstich und musikalischer Unterhaltung. Am Samstagabend haben die Dörfle-Musikanten und die bekannte Froschenkapelle ihren Auftritt. Karten für den Samstagabend kann man sich auch im Vorverkauf sichern. Diese sind erhältlich in der Volksbank-Filiale Immendingen, im Hofladen Schmid in Hattingen sowie unter www. musikvereinhattingen.de. An den übrigen Tagen ist der Eintritt frei. Der Hauptfesttag am Sonntag beginnt um 11 Uhr mit dem Frühschoppen. Es folgt um 14 Uhr der große Festumzug mit 25 teilnehmenden Gruppen, darunter 14 Musikvereine und der Bezirksgesamtchor. Aufgrund des Umzugs ist am Sonntag die Ortsdurchfahrt Hattingen von 13.30 bis 16 Uhr gesperrt. Für das leibliche Wohl wird an allen Festtagen bestens gesorgt. Bei den Speisen gibt es neben den Klassikern wie Grillwurst, Pommes, Currywurst, Steak, auch verschiedene Seelen und Chicken-Nuggets. Zusätzlich sind am Freitag auch Wurstsalat, am Sonntag auch Käsespätzle und Salatteller im Angebot.

Der Musikverein Hattingen ist geprägt von leidenschaftlichem Musizieren und einer starken Gemeinschaft, die über Generationen hinweg gewachsen ist. Das Repertoire des Blasorchesters mit über 40 Musikerinnen und Musiker umfasst traditionelle Blasmusik, klassische und zeitgenössische Konzertwerke und reicht hin bis zu modernen Blasmusikbearbeitungen von Rock und Pop. Eine beispielhafte Jugendarbeit mit eigener Jugendkapelle zeichnen den Verein zudem aus. Für ein reges Vereinsjahr sorgen neben Konzerten und Auftritten auch Probenwochenenden und Ausflüge. Die Hattinger Musiker sind mit ihrer Dirigentin Kathrin Häusler nicht nur ein verlässlicher Aktivposten im kulturellen Leben des Ortes und der Gemeinde. Sie sind stark vernetzt und vertreten als musikalische Botschafter Hattingen und damit auch Immendingen nach Außen bis weit über die Region hinaus.

Eine große Zahl schöner, aber auch trauriger Ereignisse haben die Musikerinnen und Musiker in der langen Zeit begleitet: der 100. Geburtstag gibt Anlass zu einem Rückblick auf die Historie. Nach der Chronik wurde der Verein am 15. März 1925 im Gasthaus Sonne gegründet, in dem Bestreben, die bisher lose Bande von zwölf Musikern zu vereinen. In den folgenden Jahren hat sich der Verein positiv weiterentwickelt. 1930 gab es 57 passive Mitglieder. 1935 konnte das zehnjährige Stiftungsfest mit 21 Aktiven und vielen befreundeten Kapellen gefeiert werden.

Der Verein litt jedoch zu diesem Zeitpunkt schon sehr unter der Neuordnung des Musiklebens im Zuge des Dritten Reiches. Dabei haben sich die Musiker gegen Aufforderungen entschieden widersetzt, so zum Beispiel dagegen, dass aus dem Verein eine Stahlhelm-Sturmkapelle wird. 1939 war das vorläufige Ende des Musikvereins. 1949 war es Oberlehrer Sauter zu verdanken, dass mit Walter Steppacher als Dirigent die Probenarbeit wieder beginnen konnte. Ihm folgten als Dirigenten Albert Denzel, Klaus Otten und Manfred Gabele. Der Nachfolger, Ekkehard Kaup brachte in zehn Jahren Struktur und Professionalität in die Kapelle. Mit Kathrin Häusler wurde eine mehr als würdige Nachfolgerin gefunden, die seit 18 Jahren großen Anteil an der heutigen Größe des Vereins hat. Über 34 Jahre war Helmut Letzgus Vorsitzender des Vereins.