Immendingen Was sich die Gemeinde Immendingen als einfachen Durchlass für den Talbach gewünscht hätte, wird nun eine Betonbrücke auf Mikrobohrpfählen für 357.000 Euro. Der vorhandene, kleine Wegübergang bei der Alten Schmelze, unweit der Kreisstraße zwischen Immendingen und Ippingen, hatte bei der Brückenprüfung im Jahr 2024 schlechte Noten bekommen und eine Sanierung ist nicht mehr möglich. Der Immendinger Gemeinderat befasste sich am Montagabend mit der Vorplanung für das Brückenbauprojekt und wählte dabei die günstigere von zwei Planvarianten. Ein Wellstahldurchlass hätte sogar 556.444 Euro gekostet.
„Der Teufel steckt im Detail. Wir dachten, das kleine Brückle müsste doch einfach herzurichten sein“, sagte der Immendinger Bürgermeister Manuel Stärk bei der Beratung. „Im Endeffekt wird es nun doch eine ausgewachsene Baustelle“, machte der Verwaltungschef dem Gremium klar. Zuvor hatte Planer Marius Schöndienst vom Tuttlinger Ingenieurbüro Breinlinger im Rat die Sachlage an der Brücke erläutert und die beiden möglichen Varianten für den Neubau vorgestellt.
Nur drei Meter Spannweite
„Die Brücke bei der Schmelze hat nur eine Spannweite von drei Metern und ist über dem Bach etwa zwei Meter hoch“, beschrieb er das Bauwerk. Wie die Brückenprüfung ergeben hatte, sind die Widerlager des Übergangs kaputt und teils vom Bach ausgespült. Es gebe Betonbrüche und großflächige Hohlstellen im Bereich der Widerlager. An eine Reparatur sei daher nicht mehr zu denken. Der Ersatzneubau solle wirtschaftlich sein und in einfacher Bauweise für eine Belastung von 40 Tonnen ausgeführt werden.
Der Wunsch der Gemeindeverwaltung war es gewesen, einen Wellstahldurchlass zu bauen. Im Lauf der Planung ergaben sich dafür dann aber hohe Kosten, da eine solche Brücke unterhalb der Bachsohle hätte eingebaut werden müssen. Um während des Baus das Bachwasser zurückzuhalten, wäre eine teure Spundwand notwendig geworden. Planer Schöndienst erklärte: „Aus diesem Grund wurde als zweite Variante noch eine Ortbeton-Brücke erarbeitet.“ Dafür könne die Gründung des Bauwerks – ähnlich wie schon bei der eng umbauten Immendinger Brücke beim Anwesen Scheuch – mit Mikrobohrpfählen erfolgen. Das ermögliche das Bauen ohne Spundwand.
Bei der Realisierung des neuen Übergangs bleiben die bisherigen Widerlager im Boden. „Wir brauchen also kein großes Loch“, so der Planer. Vielmehr würden die neuen Widerlager auf Mikrobohrpfähle gesetzt und dann eine Betonplatte darüber platziert. Das sei optisch nicht sehr anspruchsvoll, aber funktionell und schließe den jenseits gelegenen Bauernhof gut an. Die Böschung vor der Brücke werde mit Flussbausteinen aufgefangen. Schöndienst ging dann noch auf die genauen Kosten der Varianten ein und empfahl wie die Verwaltung die Betonbrücke.
Land übernimmt 50 Prozent
Ortsbaumeister Martin Kohler erläuterte, dass die Kosten von 357.000 Euro zu 50 Prozent vom Land gefördert würden. Anders als etwa bei der Brücke am Anwesen Scheuch, die zu 90 Prozent bezuschusst wurde, handle es sich nicht um eine Radfahrerbrücke. IMMI-Gemeinderat Björn Riedzek erkundigte sich nach der Haltbarkeit der neuen Betonbrücke, die der Planer auf 100 Jahre einschätzte. EfI-Gemeinderat Gerhard Walter wollte wissen, ob die Förderung für beide Varianten gleich sei, was bejaht wurde. Schließlich erkundigte sich CDU-Gemeinderat Niklas Graf noch, ob der Zustand der alten Widerlager bei der Gründung mit Mikrobohrpfählen eine Rolle spiele, was der Planer verneinte. Das Gremium sprach sich einstimmig für die Betonbrücke aus. Die Kosten werden in den Etat 2026 aufgenommen.