Immendingen – Sie zählt nicht zu den Lieblingsthemen der Gemeindeverwaltung, ist aber unerlässlich: Bei der regelmäßigen Brückenprüfung werden die 43 Übergänge, Stege und Durchlässe im Gemeindegebiet untersucht.
Ihr Zustand erhält eine Bewertung. Sind die Noten schlecht, besteht Handlungsbedarf. Im aktuellen Fall gilt das für zwei Straßenbrücken und eine Wegbrücke. Von 2025 bis zum Jahr 2030 werden 1,5 Millionen Euro in die Instandsetzungen der beiden Straßenübergänge und den Neubau der Wegbrücke gesteckt. Bis auf kleinere Reparaturen sind aber alle übrigen Brückenbauwerke im guten Zustand.
„Eine Brücke wie die in Dresden eingestürzte Carola-Brücke wird es in Immendingen nicht geben“, stellte Bürgermeister Manuel Stärk bei der Sitzung des Gemeinderats klar. Dafür hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren auch mit einem Aufwand von mehreren Millionen Euro ihre Hausaufgaben gemacht. Neubauten der Donaubrücke am Bahnhof Hintschingen, der Hintschinger Rad- und Gehwegbrücke sowie der Weisenbachbrücke in Immendingen, aufwendige Arbeiten an der Rad- und Fußwegüberführung am Immendinger Bahnhof und der kurz vor dem Abschluss befindliche Ersatzbau der Brücke beim Anwesen Scheuch sprechen Bände darüber.
Dennoch brachte Ortsbaumeister Martin Kohler aus der nun erfolgten Brückenprüfung wieder neue Herausforderungen mit. Der Ersatzneubau für die Wegbrücke Alte Schmelze in Ippingen steht in den Jahren 2025/26 als Erstes an. Die Planungskosten werden auf 80.000 Euro, der Bau auf insgesamt 350.000 Euro geschätzt. Instand gesetzt werden muss 2027/28 die Brücke Talhof-Klosterhof in Zimmern mit einem geschätzten Gesamtaufwand von 170.000 Euro. Das gilt auch für die größte Straßenbrücke der Gemeinde, den Donauübergang im Zuge der Güterbahnhofstraße. Dort sind 2029/30 Reparaturen unter anderem an der Fahrbahn nötig. Die Planung wird voraussichtlich 150.000 Euro kosten, die Umsetzung 750.000 Euro.
Andere, oft auch kleinere, aber nicht minder wichtige Brückenbauten wie etwa die Übergänge ins Wohngebiet Jokental oder bei der Firma Almet ins künftige Wohngebiet Hinterwieden konnten laut Ortsbaumeister Kohler durch Sofortmaßnahmen in ihrer Benotung deutlich verbessert werden. Das galt beispielsweise für erfolgreiche Arbeiten an den Geländern. Gut bewertet wurden bei der Prüfung die Stege und Brücken in den der Naherholung dienenden Donauuferparks der Gemeinde.
Bei der Beratung erkundigte sich der Ippinger Ortsvorsteher, Christian Butschle, nach der Höhe der Förderung bei den anstehenden Brückenbaumaßnahmen. Martin Kohler erklärte, dass die Fördersätze unterschiedlich seien. Derzeit gebe es vor allem hohe Zuschüsse für Übergänge, die auch als Radwege dienen. Ein Vorteil, den die Gemeinde beim Neubau der Brücke bei der Firma Scheuch genutzt hat. „Wir versuchen, für die Baumaßnahmen die passenden Fördertöpfe anzuzapfen“, betonte Bürgermeister Stärk.
Nachdem die Gemeinde inzwischen gleich zwei über den Weisenbach führende Brücken durch Neubauten ersetzt hat, wollte CDU-Gemeinderat Niklas Graf wissen, inwieweit die Brücke der Bundesstraße B311, die den Bach ebenfalls überspannt, geprüft worden sei. Da hier die Zuständigkeit beim Bund liegt, konnte die Verwaltung dazu keine Angaben machen. EfI-Gemeinderätin Ute Scharre-Grüninger hob hervor, dass gerade der Zustand der viel befahrenen Brücke bei der Firma Almet im Blick behalten werden müsse.