Der Immendinger Gemeindewald fährt im Forstwirtschaftsjahr 2023 voraussichtlich den sagenhaften Gewinn von 800.000 Euro ein. Gründe für dieses seit vielen Jahren höchste Plus in Forstetat sind unter anderem die günstige Holzmarktlage am Anfang des Jahres sowie das zusätzlich angefallene und noch verkaufte Schadholz aufgrund von Stürmen und Käferbefall. Für 2024 zeichnet sich nun ein Sinken der Holzpreise ab, worauf man flexibel reagieren will. Bei der Beratung des Forsthaushalts legte der Rat nach den gesplitteten Sätzen 2023 den Brennholzpreis wieder einheitlich auf 100 Euro fest. „Der Kämmerer freut sich. 800.000 Euro Gewinn aus dem Gemeindewald, das ist schon ein Wort“, erklärte Bürgermeister Manuel Stärk bei der Bilanz zum Forstwirtschaftsjahr 2023, die Kreisforstamtsleiter Karl-Heinz Schäfer und der Immendinger Forstbetriebsleiter, Martin Schrenk, vorlegten. „Seit dem Sommer plagt uns das Schadholz und auch das Käferholz macht viel mehr Mühe als erwartet“, so Schäfer in seinem Rückblick. Insgesamt lag damit der Holzeinschlag mit 19.000 Festmetern deutlich über den geplanten 15.000 Festmetern. Der hohe Gewinn im laufenden Jahr wurde neben den zusätzlich verkauften Holzmengen auch dadurch ermöglicht, dass der reguläre Einschlag im ersten Drittel des Jahres noch zu damals hohen Preisen verkauft wurde und der Forstbetriebsleiter auch gute Absatzmöglichkeiten für das Schadholz fand.

Im Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2024 habe man zunächst moderat geplant und einen Überschuss von rund 244.000 Euro vorgesehen, erläuterte Schäfer. „Der Käfer ist weiter aktiv und ich denke, dass das nächstes Jahr weitergeht.“ Nach dem Absturz der Holzmarktpreise in den vergangenen Monaten sei es schwer, die Entwicklung zu prognostizieren. „Es hängt wesentlich von der Entwicklung am Bau ab, wie die Holzpreise 2024 aussehen.“ Bleibe es bei sinkenden Preisen, werde man sich mit dem Einschlag zurückhalten. Als großer Vorteil für die Betriebsergebnisse des Gemeindewalds erweist sich weiterhin die Einnahme, die Forstbetriebsleiter Schrenk mit der Betreuung des Privatwalds der Mercedes-Benz AG erzielt. Da diese Dienstleistung unabhängig vom Holzmarkt ist, bildet sie eine Konstante und ein zweites Standbein für den Forstbetrieb. Bei der Neufestlegung des Brennholzpreises sprach sich Martin Schrenk dafür aus, nicht noch ein weiteres Mal gesplittete Preise anzubieten, wie es 2023 der Fall war. Wegen der extrem steigenden Brennholzpreise hatte der Rat mit Rücksicht auf langjährige Kunden zuletzt bei einer Abnahme von bis zu 15 Festmetern den Preis auf lediglich 90 Euro je Festmeter erhöht (2022: 64 Euro). Wollte ein Kunde große Mengen beziehen, musste er mindestens 110 Euro bezahlen. Dieser gesplittete Preis habe dazu geführt, dass plötzlich verschiedene Mitglieder der jeweiligen Familien alle je 15 Festmeter Brennholz bestellt hätten und er ein Vielfaches an Aufwand hatte. Der Rat folgte dem Vorschlag der Verwaltung und setzte den Preis für 2024 auf einheitlich 100 Euro netto je Festmeter Buchenholz fest. Dies sei mit benachbarten Forstbetrieben abgestimmt, so Schrenk: „Wir wollen nicht, dass mit den Käufern jongliert wird.“