Nach der Brücke im Zuge der Hindenburgstraße muss mit dem Fußgängerübergang beim Anwesen Scheuch eine weitere Brücke über den Weisenbach abgerissen und neu gebaut werden. Der Immendinger Gemeinderat befasste sich jüngst mit der Vorentwurfsplanung, die drei Varianten enthielt. Erörtert wurden auch die Kostenschätzungen, wobei Verwaltung und Gemeinderat sich wegen der hohen Fördergelder für eine Rad- und Fußgängerbrücke entschieden.

Über die geplante Maßnahme informierte bei der Sitzung der beim Ingenieurbüro Breinlinger für Tragwerksplanungen verantwortliche Projektingenieur Andreas Peter. Das marode Brückenbauwerk, über das die Blumenstraße führt, habe bei der Brückenprüfung 2021 schlechte Noten bekommen und sei einer Sperrung nur knapp entgangen. Es ist eine drei Meter breite Stahlbetonbrücke mit einer Spannweite von drei Metern. Sowohl am Überbau als auch an den Widerlagern gebe es massive Schäden. Das Geländer korrodiere und sei zu niedrig.

„Rund um die Brücke sind die Platzverhältnisse beengt. Die dichte Bebauung reicht bis an den Bach heran“, so Peter. Diese Beengtheit und eine Baugrunduntersuchung hätten ergeben, dass man bei der Gründung des Neubaus nicht mit einer großen Baugrube oder mit Rammpfählen arbeiten könne. Vielmehr werde eine Gründung mit sogenannten Mikropfählen empfohlen, die mit minimalem Geräteeinsatz möglich sei. Für drei Brückenvarianten des Neubaus hatte das Ingenieurbüro Kostenschätzungen erarbeitet, die sich aufgrund der in allen Fällen gleichen Vorgehensweise bei der Gründung nur unwesentlich unterschieden.

Eine Lastwagen- und Autobrücke mit einer Traglast von 40 Tonnen erfordert voraussichtlich einen Aufwand von 351.050 Euro. Eine Brücke für Personenwagen mit einer Tonnage von zwölf Tonnen kostet rund 349.860 Euro. Und eine Rad- und Fußgängerbrücke schlägt mit 335.580 Euro zu Buche. Was bei der Realisierung des Neubaus zusätzlich berücksichtigt werden müsse, sei das Thema Hochwasser, so der Planer. In allen Fällen werde sich, wie von der Wasserwirtschaft verlangt, der Durchflussquerschnitt der neuen Brücke vergrößern.

Die Auswahl der Varianten lag beim Gemeinderat, wobei Bürgermeister Manuel Stärk hinsichtlich der Finanzierung des Projekts eine klare Argumentation einbrachte. Zunächst hatte die Verwaltung zu der Zwölf-Tonnen-Brücke tendiert. Wie eine Abfrage nach den Zuschuss-Möglichkeiten ergab, würde deren Bau allerdings nur mit 50 Prozent gefördert. „Für eine Fußgänger- und Radbrücke im Verlauf des Donauradwegs können wir dagegen wieder mit einer 90-prozentigen Förderung aus dem Programm Stadt und Land rechnen“, so Stärk. Aus diesem Förderprogramm war bereits die Sanierung der Fußgänger- und Radbrücke über das Bahnhofsgelände mitfinanziert worden. Stärk: „Wenn ich die Auswahl habe, die neue Brücke für 33.000 Euro zu erhalten, statt 174.000 Euro zu zahlen, dann empfehle ich natürlich die Variante drei.“ Auch bei dieser Lösung könnten Anwohner weiter mit ihren Autos queren.

Der Gemeinderat stimmte diesem Vorschlag einhellig zu, sodass die Verwaltung nun im Herbst die Planung für die Fußgänger- und Radbrücke vorlegt und den Zuschussantrag stellt.