In nahezu 300 Einzelfallgesprächen mit Schülern in der Region Immendingen und Geisingen hilft die für den Gemeindeverwaltungsverband tätige Schulsozialarbeiterin, Ann Katrin Schilling, in normalen Jahren Kindern und Jugendlichen.
Streitschlichtung, soziales Kompetenztraining, Konfliktgespräche, Suchtprävention, Ferienprogramm und vieles mehr zählen zum Arbeitspensum der jungen Frau, die seit acht Jahren in beiden Orten eine kompetente Ansprechpartnerin für Schüler, Schulen und Verband ist. Im Jahr 2020 ist Schillings Einsatz mehr denn je gefragt.
Vorschriften schränken den Handlungsspielraum ein
Viele ihrer Angebote kann die Schulsozialarbeiterin trotz der Corona-Vorgaben beibehalten. „Manches ist aber wegen der geltenden Vorschriften nicht mehr machbar“, sagt sie. Dazu zählen klassenübergreifende Aktionen oder soziale Gruppenarbeit, denn die Schüler aus verschiedenen Klassen dürfen derzeit nicht mehr zusammenkommen.

„Leider sind auch Streitschlichtungen oder Konfliktgespräche zwischen Schülern unterschiedlichen Alters nicht mehr in der sonst üblichen Form möglich“, erläutert Schilling weiter. Üblicherweise setze man sich dazu „an einen Tisch“, jetzt könne sie höchstens noch im Freien auf dem Pausenhof auf die Probleme eingehen.
Kinder bringen die Angst mit in die Schule
Die Corona-Situation und das Tragen von Masken im Unterricht beschäftigt den Erfahrungen der Schulsozialarbeiterin zufolge Kinder und Jugendliche sehr. „Viele Kinder können die Lage nicht richtig fassen, sie erleben Ängste und bringen diese Angst mit in die Schule“, beschreibt sie weiter.
Durch das Schließen der Schulen während des Lockdowns, durch den vermehrten Unterricht daheim und schließlich durch aktuelle Quarantänemaßnahmen erreicht Ann Katrin Schilling die Schüler in den vergangenen Monaten deutlich weniger.
Probleme in den Familien nehmen zu
Gleichzeitig würden die Konflikte in den Familien zunehmen und damit auch die psychische Belastung der Schüler, was wiederum für Mehrarbeit im Schulsozialbereich sorgt.
„Manche Themen beschäftigen mich in diesem Jahr und seit Corona mehr als sonst, manche weniger“, betont die Sozialarbeiterin. Beim Gemeindeverwaltungsverband wird sie am 16. Dezember einen Bericht über ihre diesjährige Tätigkeit vorlegen.