Das machte die Hauptversammlung der Sozialstation St. Beatrix für den westlichen Kreis Tuttlingen deutlich: Das Aufgabenfeld der Sozialstation ist breit gefächert. Die steigende Nachfrage nach Leistungen der Einrichtung begründet auch, dass rund 100 Personen bei der Sozialstation beschäftigt sind: viele im Bereich Ehrenamt, geringfügig oder in Teilzeit beschäftigt, was die Nachbarschaftshilfe oder das Hospiz betrifft. Aber auch Hauptamtliche, vorwiegend tätig im Bereich der ambulanten Pflege, Tagespflege, dem Betreuten Wohnen und Pflegeberatung. Die Träger der Sozialstation sind die Seelsorgeeinheiten Kirchtal-Donau (Geisingen) Egg (Emmingen-Liptingen) und St. Sebastian (Immendingen, Möhringen und Esslingen).
Die Leistungen im ambulanten Dienst werden auch in der Ostbaar in Anspruch genommen. 2022 war noch teilweise durch Corona-Auflagen geprägt, erst Mitte des Jahres konnten die Einschränkungen mit Schutzmaßnahmen oder gar der Schließung des Donaucafés wieder aufgehoben werden. Wie es nach dem Jahr 2030 nach der Reform der Gebietskulisse der Zuständigkeit der Pfarreien weitergehe, sei noch offen, wie der zweite Vorsitzende Bernfried Huber, Geschäftsführerin Renate Wittenberg sowie Michael Stöffelmaier vom Caritasverband Schwarzwald-Baar betonten. Bleibe es bei der bisherigen Regelung, dass die Seelsorgeeinheit alleiniges Mitglied ist, wäre dies dann nur noch die große Einheit Donaueschingen.
Die offene Frage: Hat die Geisinger Sozialstation e.V. (eingetragener Verein) Bestand und nimmt weitere Mitglieder auf, oder gliedert man sich um in eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Dies wird derzeit juristisch auf allen Ebenen geprüft. Der Hauptanteil der Aufwendungen der Sozialstation, die insgesamt 2,25 Millionen Euro betragen, bilden die Personalkosten in Höhe von 1,77 Millionen Euro.
Die Zahl der betreuten Patienten im Bereich der ambulanten Pflege liegt bei insgesamt 394. Davon sind 209 aus der Region Geisingen, 140 aus der Region Immendingen sowie 39 aus Emmingen-Liptingen und sechs aus angrenzenden Gebieten. Stark zugenommen hat die Nachfrage nach Pflegeberatung, die gesetzlich vorgeschrieben ist. Pflegende Angehörige, die zuhause die Angehörigen versorgen und betreuen, werden beraten und betreut. Oft auch zusammen mit dem ambulanten Dienst.
Sorgen machen der Sozialstation auch die steigenden Personal- und Energiekosten, die um jeweils 25 Prozent gestiegen seien. Trotz dieser Tatsache, zuletzt auch aufgrund einer Corona-Nachzahlung, hat die Sozialstation ein sehr gutes Ergebnis im vergangenen Jahr erzielt. Seit 2022 betreut die Sozialstation auch die Bewohner des Betreuten Wohnens im ehemaligen Krankenhaus, bietet für die Öffentlichkeit Seniorengymnastik an und hat auch die Hospizgruppe eingegliedert.
Die Tagespflege entlastet Angehörige, bietet aber auch Alleinstehenden eine Abwechslung vom Alltag. Steigende Nachfrage wird auch im Bereich der Nachbarschaftshilfe verzeichnet. Hier sind 30 Beschäftigte tätig, die ihre Klienten regelmäßig zuhause bei der alltäglichen Arbeit unterstützen und betreuen.