Für Roseltraud Dannert ist es zu laut. Seit rund zwei Jahren wohnt sie in einer Wohnung im Herrnhuter Haus, direkt in der Ortsmitte Königsfelds. Mit schönem Blick auf den neu gestalteten Zinzendorfplatz. Störend in dieser schönen Umgebung, findet sie, ist nur der Lärm der benachbarten Straße. Roseltraud Dannert hat sich deshalb an den SÜDKURIER gewandt.
Lastwagen sorgen für Krach
„Der Verkehrslärm tagsüber ist unzumutbar“, sagt sie. Oft schon in den frühen Morgenstunden. Wenn der Schwerlastverkehr sich auf die Reise macht und tonnenschwere Fahrzeuge sich durch den ansonsten so friedlichen Kurort quälen. Denn die Lastwagen, sagt Dannert, seien das größte Problem. Vor allem an den unebenen Stellen der Straße werde es dann so richtig laut.

Auf genau dieses Problem möchte die 86-jährige Königsfelderin aufmerksam machen. Auch im Namen vieler ihrer Nachbarn. Oft sei das in Gesprächen Thema. Irgendjemand habe es öffentlich ansprechen müssen, findet Roseltraud Dannert.
Bürgermeister macht wenig Hoffnung
Ihre Bitte richtet sich an die Gemeinde. Sie möchte dort auf diesen Zustand aufmerksam machen, „damit dieses Gepolter ein schnelles Ende findet“, so formuliert es die Anwohnerin.
Im Rathaus kennt man die Probleme mit der Landesstraße, die durch den Ort führt. Das Thema steht in der Kommunalpolitik seit Jahren immer und immer wieder auf der Agenda.
Doch was sagt Bürgermeister Fritz Link zum Vorstoß von Roseltraud Dannert?
Viel Hoffnung machen kann er jedenfalls nicht. „Wir haben aus unserer Sicht das Menschenmögliche getan, um die Situation zu verbessern“, sagt er. Link nennt beispielsweise die stationäre Geschwindigkeitsüberwachung, seither gilt durchgehend Tempo 30 im Ort. Und es wurden zusätzliche Fußgängerüberwege eingerichtet.

Dass das Verkehrsaufkommen auf der Landesstraße aber erheblich sei, sei unbestritten, weiß auch der Bürgermeister. 6500 Fahrzeuge seien hier täglich auf der Durchfahrt durch den Kurort. Wichtig sei die Straße vor allem als Verbindung zwischen Villingen-Schwenningen und Schramberg.
Sanierungsbedarf ist da
Verbesserungspotenzial gebe es beim Zustand der Straße tatsächlich. Denn vor allem das, wie die Anwohnerin sagte, mache den großen Lärm aus. „Die L177 hat sicher einen Sanierungsbedarf“, sagt Link. Doch weil es sich um eine Landesstraße handele, sei das Land Baden-Württemberg zuständig. Für das habe die Straße durch Königsfeld momentan keine Priorität. Auf der Agenda der Gemeindepolitik stehe die Sanierung aber nach wie vor. „Wir bleiben da am Ball“, sagt Link.
Noch weniger wahrscheinlich als eine schnelle Sanierung ist beispielsweise eine Umgehungsstraße. Auch das, sagt Link, sei vor vielen Jahren mal diskutiert worden, aber längst vom Tisch. Und eine Sperrung der Ortsdurchfahrt für Lastwagen sei ebenfalls nahezu undenkbar. Zu wichtig sei die Straße auch überörtlich als Verbindungsstraße.
Zumindest schnelle Abhilfe gibt es für Roseltraud Dannert demzufolge wohl nicht. Vielleicht aber, das könnte Hoffnung machen, gibt es künftig den ein oder anderen, der etwas langsamer durch den Ort fährt.