Größer hätte der Zufall wohl kaum sein können: Mitarbeiter der Firma Amodes entdecken am Dienstagabend, 26. März, eine Granate im Klosterweiher. Nur ein paar Stunden, bevor der Kampfmittelbeseitigungsdienst ohnehin zu einem Kontrolltauchgang anrückt. Dieser war bereits seit längerem geplant.

Mitarbeiter der Firma Amodes finden am Dienstagabend zufällig eine weitere Granate im Klosterweiher. Das Geschoss hatte sich in der ...
Mitarbeiter der Firma Amodes finden am Dienstagabend zufällig eine weitere Granate im Klosterweiher. Das Geschoss hatte sich in der Absaugvorrichtung verkeilt, mit der das Unternehmen aktuell den Klosterweiher absaugt. | Bild: Keld Svendsen/Firma Amodes

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) aus Stuttgart war erneut am Klosterweiher, um nach im See versenkter Kriegsmunition zu suchen.

Als Mitarbeiter der Firma Amodes am Dienstag Feierabend machten und den Spezialbagger aus dem Wasser ans Ufer hievten, entdeckten sie, dass in der Absaugvorrichtung, mit dem der Schlamm aus dem Gewässer ausgesaugt wird, ein metallener Gegenstand klemmte.

In der Absaugeinrichtung entdeckten die Mitarbeiter am Dienstagabend kurz vor Feierabend die Granate.
In der Absaugeinrichtung entdeckten die Mitarbeiter am Dienstagabend kurz vor Feierabend die Granate. | Bild: Keld Svendsen

Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich dieser als eine Granate. Vom selben Kaliber, wie die bereits im August vergangenen Jahres gefundenen Sprenggranaten. Die Arbeiter beließen den Fund unberührt. Das Klosterweiherareal ist nachts verschlossen.

Für Mittwoch hatten sich ohnehin die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes aus Stuttgart angekündigt.

Am Mittwoch sind Taucher des Kampfmittelräumdienstes am Klosterweiher im Einsatz.
Am Mittwoch sind Taucher des Kampfmittelräumdienstes am Klosterweiher im Einsatz. | Bild: Sprich, Roland

Wie im Sommer vereinbart, wollten die Taucher den Badesee außerhalb der Badesaison noch einmal nach weiterer Munition absuchen.

Der Taucher bereitet sich vor Video: Sprich, Roland

Die Suche gestaltete sich schwierig. Obwohl laut Schwimmmeister Sven Konopke „die Sicht unter Wasser rund einen Meter beträgt“.

Abgesucht wird nur ein bestimmter Bereich Video: Sprich, Roland

Der Einsatztaucher hatte ein Metallsuchgerät im Einsatz. Gefunden wurden allerdings keine weiteren Granaten.

Der Kampfmittelräumdienst ist wieder am Klosterweiher im Einsatz Video: Sprich, Roland

Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Munition auf dem Grund des Gewässers liegt, die erst im Zuge der Entschlammungsmaßnahmen an die Oberfläche gesogen wird.

In Absprache mit dem Einsatzleiter Christoph Rottner können die Absaugarbeiten fortgeführt werden, sofern ein Sicherheitsabstand von 30 Metern zum Fundort der bisherigen Granaten eingehalten werde.

Seit dem im August vergangenen Jahres zunächst bei einer nächtlichen Tauchübung der DLRG-Ortsgruppe zwei und einen Tag später von den Polizeitauchern eine weitere Granate im Klosterweiher gefunden wurde, hat das Unternehmen Amodes, das den Badesee entschlammt, ihren Absaugbagger umgerüstet. Dieser kann jetzt aus der Ferne gesteuert werden.

Noch einmal wird der Bereich abgesucht, in dem vergangenes Jahr die ersten Granaten gefunden wurden. Und am Dienstag nun noch eine weitere.
Noch einmal wird der Bereich abgesucht, in dem vergangenes Jahr die ersten Granaten gefunden wurden. Und am Dienstag nun noch eine weitere. | Bild: Sprich, Roland