Nach dem erneut ergebnislosen Verlauf der zweiten Tarifverhandlung am 10. Juni ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Landesbezirk Südwest, zu flächendeckenden Warnstreiks in den baden-württembergischen Brauereien auf. Das geht aus einer Mitteilung der Gewerkschaft am Mittwoch, 18. Juni, hervor.
Arbeitsniederlegung ab 6 Uhr
Dabei hätten an diesem Tag die Beschäftigten der Fürstenberg-Brauerei in Donaueschingen als erste Belegschaft landesweit ab 6 Uhr die Arbeit für vier Stunden niedergelegt – für faire Entgelte, Respekt und eine Anerkennung ihrer Leistung. Schon Anfang Juni hatten die Beschäftigten der Donaueschinger Brauerei mehrere Stunden gestreikt.
„Wer so mit seinen Fachkräften umgeht, darf sich nicht wundern, wenn die Stimmung kippt. Die Beschäftigten sind bereit, sich Gehör zu verschaffen!“, erklärt Burkhard Siebert, Geschäftsführer der NGG-Region Baden-Württemberg Süd.
Weiter kein Arbeitgeberangebot
Die Arbeitgeberseite hätte in der zweiten Runde erneut kein Angebot vorgelegt – eine absolute Nullnummer. Dabei stiegen die Preise weiter, die Belastung im Schichtdienst bleibe hoch und viele Betriebe klagten gleichzeitig über Personalmangel.
Die NGG fordert plus sechs Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, plus 150 Euro mehr für Auszubildende, einen Mobilitätszuschuss für Azubis in Höhe von 58 Euro monatlich. „Wer dauerhaft gutes Bier brauen will, braucht gut bezahlte Brauerinnen und Brauer. Ohne ein deutliches Plus beim Lohn wird die Fachkräftekrise zum Dauerzustand“, so Siebert in der Pressemitteilung.
Die Beschäftigten in den Brauereien leisten Tag für Tag starke Arbeit – es ist höchste Zeit, dass sich das auch im Geldbeutel zeigt“, so Siebert weiter. Die nächste Tarifverhandlung ist für den 14. Juli 2025 angesetzt.