Wenn der Klosterweiher durch die Hitze der kommenden Tage umkippen sollte, dann hat es sicher nicht daran gelegen, dass man nicht alles versucht hat. Die Stadt zieht alle Register, um es zu verhindern – nun auch mit einer sehr außergewöhnlichen Idee.
Ein Container als Filteranlage
Denn ganz neu steht ein großer Container am Rande der Liegewiese weit hinten in der Ecke. In dem Container, in den normalerweise beispielsweise Bauschutt hineingeworfen werden könnte, wird nun das Wasser des Klosterweihers gefiltert. Der Anblick ist ungewöhnlich, aber vielleicht hilft es ja. „Wir wollen der Bevölkerung auch bei 35 Grad ermöglichen, am Klosterweiher baden zu gehen“, sagt Giovanni Costantino, Leiter Zentrale Dienste und Steuerung, bei einem Besuch vor Ort.
Die Idee für das außergewöhnliche Vorgehen kam Bauhofleiter Hanspeter Boye und Schwimmmeister Sven Konopke. Ob es was bringt, wissen sie nicht, aber sie wollten alles tun, was irgendwie möglich ist.
„Der Klosterweiher ist mein Arbeitsplatz, da steckt Herzblut drin“, sagt Konopke. „Ob die Maßnahmen vor dem Umkippen bewahren, werden wir sehen“, sagt Boye.
In zwei Wochen sei man wohl schlauer, so der Bauhofleiter. Man wolle es verhindern, irgendwie, so formuliert es Giovanni Costantino. Zumindest deutlich grünlich verfärbt ist das Drainage-Vlies. Es scheint also zumindest so weit zu funktionieren.
Noch sind die Werte gut
Klaus Lachner, Vorsitzender des Angelvereins, zeigt sich jedenfalls optimistisch. Die Werte sind gut – noch. Gleichwohl wissen in St. Georgen aber nur wenige besser, wie schlecht die Entwicklung eines Gewässers kalkulierbar ist. Es sei nicht sicher, was die kommenden Tage passiert. „Jeder vollbringt eine große Anstrengung und bemüht sich um den Klosterweiher“, sagt Lachner.
Der Klosterweiher habe aktuell auch in den unteren Schichten ausreichend Sauerstoff. Das zeigen Lachners Messungen am Donnerstag. Die zusätzlich eingesetzten Pumpen seien Gold wert, sagt Lachner.
Und die Zirkulationsanlage in der Mitte des Weihers arbeitet zusätzlich daran, Sauerstoff in Grundnähe zu bringen.

Ohnehin sind alle Beteiligten der Meinung: Der Versuch ist es Wert. Kosten entstehen so gut wie keine und die Hoffnung, dass sich die Mühe auszahlt, ist groß. Die Pumpen sind aus altem Bestand, der Baucontainer ebenfalls.

Lediglich das Drainage-Vlies habe man kaufen müssen, doch die Kosten hierfür seien gering. Unter 100 Euro koste es und sei in jedem Baumarkt erhältlich. Ein niedriger Preis, vor allem, wenn es funktioniert und die St. Georgener Bürger weiterhin am Weiher baden können.