Die AfD räumt auch in Villingen-Schwenningen ab, sie gewinnt über zehn Prozentpunkte hinzu. Das ist mehr als ein Warnschuss. Zwar dürfte ein Teil der Gewinne auf die politische Großwetterlage zurückzuführen sein, so wie es 2019 bei den Bündnisgrünen der Fall war. Dennoch muss das lokale Erstarken der AfD nachdenklich machen.

Günstige Wohnungen sind Mangelware

War die Stadtratsmehrheit zuletzt mit ihren Entscheidungen am Puls aller Bürger – Stichwort sozialer Wohnungsbau? Zwar sind Kommunalpolitiker nicht für jede Kostensteigerung verantwortlich, aber hätten sie nicht mehr tun können, um das kostspielige Bauen, beispielsweise am Oberen Brühl, günstiger zu machen und damit für die ersehnten, erschwinglichen Wohnungen zu sorgen?

Die Stimmung wird schlechter

So verbinden sich hausgemachte Probleme mit Entwicklungen, für die die Stadt nichts oder nur bedingt etwas kann, wie das Fehlen von Erzieherinnen und Erziehern in den Kindergärten oder der drohende Abbau von Jobs bei den Automobilzuliefern, zu einer gefährlichen Stimmung.

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Wie geht es also in den nächsten fünf Jahren weiter? Die Arbeit wird sicherlich für die Stadträte noch aufwendiger. Wegbrechende Steuereinnahmen, die den Gestaltungsraum weiter einengen, werden anstrengende Kompromisse erfordern. Und die AfD? Die wird sich in ihrer Arbeit an den Zugewinnen messen lassen müssen.