Rüdiger Fein

Eines muss man den Glonkis lassen: Wenn sie etwas machen, dann richtig. So geriet auch der farbenprächtige Glonkiobed am Donnerstag zu einem Festival der Kostüme, Tänze und Musik. „Willkommen im Hotel Glonkivanien„ lautete die Einladung, der viele Fasnetbegeisterte gefolgt waren. Zwar war die Neue Tonhalle nicht komplett voll, aber die frisch gekürte Glonkimotter Ulrike Heggen begrüßte die Gäste mit den Worten „Heute ist uns die Qualität der Gäste wichtiger als die Quantität“. Zuvor hatte bereits Glonkivatter Günther Reichenberger viele Abordnungen der anderen Vereine sowie Oberbürgermeister Jürgen Roth und Bürgermeister Detlev Bührer begrüßen können.

Nenad Krzan ist für viele Rollen gut, hier als Frankenstein mit den Vampiren der Glonkinchen
Nenad Krzan ist für viele Rollen gut, hier als Frankenstein mit den Vampiren der Glonkinchen | Bild: Rüdiger Fein
Glonkivatter Günther Reichenberger und Glonkimotter Ulrike Heggen begrüßen die Gäste und Vertreter vieler weiterer Zünfte aus der Region.
Glonkivatter Günther Reichenberger und Glonkimotter Ulrike Heggen begrüßen die Gäste und Vertreter vieler weiterer Zünfte aus der Region. | Bild: Rüdiger Fein
  • Fantasievolle Moderation: Und dann hieß es „Willkommen im Hotel Glonkivanien“. Auch wenn das Hotel nicht mit fünf Sternen aufwarten konnte, so waren die Gäste des Hauses umso interessanter. Denn Graf Dracula (Michael Walther) bereitete den 118. Geburtstag seiner Tochter Mavis (Ramona Münzer) vor und die Gesellschaft erwartete illustre Gäste von nah und fern. Der Besuche eines Schwaben war allerdings nicht vorgesehen – dumm genug, dass dieser sich nicht nur in das Hotel verirrte, sondern sich auch noch in die bezaubernde Tochter des Grafen verliebte. Dass dies natürlich die geplante Feier total durcheinander wirbelte, war fast logisch. Die gagreiche Moderation zog sich durch den ganzen Abend und das Thema bot den teilnehmenden Musik- und Tanzformationen reichlich Spielraum zu gekonnt umgesetzten Choreografien und Kostümen.
Das Männerballett gehört einfach zu jedem Ball.
Das Männerballett gehört einfach zu jedem Ball. | Bild: Rüdiger Fein
  • Fantasievolle Kostüme: Diese Chance ließen sich die Akteure auf der Bühne natürlich nicht nehmen. Traten die Glonkinchen bei ihrem Gardetanz noch in ihren üblichen Uniformen auf, so gaben sich die Musiker des Fanfarenzugs gekonnt als Monster die Ehre. Patricia Hochstein und ihre Skelette erhielten für ihre tollen Kostüme und ihren gewohnt musikalisch perfekten Auftritt viel Applaus. Und, immer weitergeleitet durch die Moderation der Familie Dracula, ließen anschließend die Majoretten als Putzhexen verkleidet ihre Stäbe rasant durch die Luft fliegen und der Spielmannszug präsentierte sich als „Toten-Mariachi-Band“. Glonkinchen als Vampire, das Männerballett als Zombie-Pagen und die Majoretten als Skelette – jeder Auftritt war toll arrangiert und die von den Technikern gekonnt eingesetzten Licht-, Farb- und Toneffekte unterstrichen noch einmal die gruselige Stimmung.
Der Fanfarenzug ist gruselig gekleidet und spielt märchenhaft passende Musik
Der Fanfarenzug ist gruselig gekleidet und spielt märchenhaft passende Musik | Bild: Rüdiger Fein
  • Frankenstein regt sich auf: Natürlich konnte und wollte Nenad Grzan auch in diesem Jahr wieder vom Leder ziehen. In seinem Auftritt als Frankenstein regte er sich auf über die Genderdiskussion. „Heißt es nun Säckelmeisterin oder muss es nicht heißen Säckelmeistermeisterin“, provozierte Nenad. Und für die Zunft stelle sich die Frage nach der politisch korrekten Schreibweise für den/die Mäschgerle. Und sowieso sei früher alles anders gewesen, stellte Nenad fest. Am Ende wollte er noch wissen, was eigentlich der Digitalisierungsbeauftragte Röber hinterlassen habe und wo der jetzt überhaupt sei. Einen krönenden Abschluss unter eines der besten Programme, die die Glonkis in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt haben, setzten die Auftritte der Brigachklampfen und der Gassenhauer, die als Überraschungsgäste auf der Bühne standen.
Wie in einem Märchen: Die Kostüme der Majoretten überzeugen.
Wie in einem Märchen: Die Kostüme der Majoretten überzeugen. | Bild: Rüdiger Fein