VS-Villingen – Es oblag der Glonki-Gilde, als ideengebender Verein in der Jahreshauptversammlung der Zuggesellschaft Villingen das diesjährige Fastnachtsabzeichen vorzustellen. „Wir haben den Eimer des Trommlerzuges gewählt, weil die Abteilung dieses Jahr 90 Jahre alt wird“, so Gildemeister Michael Walther. Dies sei sehr schnell innerhalb der Vorstandschaft entschieden gewesen. „Neben dem Eimer zieren die Jahreszahl, Schlegel und Fuchsschwanz das Abzeichen und der rote Bereich soll den Kragen darstellen“, beschreibt Walther.

Zuggesellschaft hofft auf Verkauf

Fünf Euro kostet das Fastnachtsabzeichen auch dieses Jahr wieder und soll an den Verkaufsrekord von 2024 anschließen. „Wir haben an der letzten Fasnet mit 9500 verkauften Abzeichen einen neuen Rekord aufgestellt“, so Oberbürgermeister Jürgen Roth in seinem Rückblick als Vorsitzender der Zuggesellschaft. Sein Dank galt den Verkäufern mit ihren Nerven, die Abzeichen an den Mann zu bringen. Und in diesem Jahr fällt es nun ganz leicht, mit nur fünf Euro ein Herz für die Fasnet und sich als Glonki-Fan zu zeigen.

2024 sei es eine sommerliche Fasnet mit vielen Höhepunkten wie dem phänomenalen Feuerwerk der Glonkis und den vollen Straßen am Fasnetdienstag beim Umzug der Zuggesellschaft gewesen. Die gute Laune von Roth übertrug sich auf die Vertreter der 18 Mitgliedsvereine und zog sich durch die ganze Jahreshauptversammlung. „Eine schöne Fasnet wird uns dieses Jahr beschert sein“, prophezeit Roth.

Dazu gilt es aber auch einige Regeln bei den Umzügen einzuhalten. „Beim Kinderumzug am Donnerstag, so das oberste Gebot, sollen mit wenig Erwachsenen die Kinder im Vordergrund stehen“, appelliert der Zunftmeister der Narrozunft, Anselm Säger, wobei ihm bewusst ist, dass sich die eigene Zunft dabei auch an die Nase fassen muss. „Beim großen Umzug am Dienstag sollten Lückenbildungen vermieden werden, damit alle schneller durchkommen“, sprach Säger an. Zu große Lücken würden den Anschein machen, der Umzug sei schon zu Ende.

Auch die Ereignisse beim Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben einen Einfluss auf das Sicherheitskonzept. „Das Bürgeramt mit Amtsleiter Ralf Glück ist mit Hochdruck dabei, ein Sicherheitskonzept für die Fasnet aufzustellen“, informiert OB Roth. Große städtische Fahrzeuge, mit Fahrern besetzt, die im Notfall einen Krankenwagen durchlassen können, könnten als Absperrungen dienen. Zum Sicherheitskonzept gehört, und da waren sich alle einig, dass keine Pyrotechnik beim Umzug verwendet werden soll und in Kurvenbereichen sowie am Ende des Umzuges beim Riettor keine Malzer geworfen werden.

Ob an der Regel, dass die letzte Zunft, die in die Zuggesellschaft eingetreten ist, immer auch den Schluss des großen Umzuges bildet, nachgedacht werden kann, regten die Schindel-Hansel an. Man einigte sich darauf, dass sich Vereine, die noch genannt werden, und Gastvereine in einem rollierenden System abwechseln. Dies wird nicht nur den Dienstag betreffen, sondern auch den Kinderumzug am Donnerstag.

Matthias Lachnit von den Talbachhexen in Marbach, die wie die Epfelschittler aus Weilersbach und die Ziegel-Buben aus Schwenningen Gastvereine sind, regte an, die Zuschauer, die am Ende des Umzugs hinterherlaufen, von der letzten Zunft abzugrenzen. Nach einigen Vorschlägen scherzte Narro Anselm Säger: „Wir können alles machen, aber die Kehrmaschine am Ende des Umzuges bleibt in Schwenningen.“

Der Tüv wird sie scheiden...

Für manchen Umzugswagen könnte es 2026 das Ende bei den Umzügen bedeuten, wenn eintrifft, was Tüv-Mitarbeiter bei den letzten Abnahmen andeuteten. Übereinstimmend berichteten Jürgen Kern von den Südstadt-Clowns und Günther Reichenberger von den Glonkis, dass dann eine Vollabnahme der Fahrzeuge erforderlich werde.

Verabschiedet, aber doch nicht ganz, wurde der Geschäftsführer der Zuggesellschaft, Artur Repp. Nach 17 Jahren wird er sein Amt niederlegen. „Als Nichtfastnachter war er die ideale Besetzung für das Amt, weil er nie den Drang verspürte, ins Häs zu gehen“, so Säger. Es wird noch eine gebührende Verabschiedung geben. Nach der Fasnet wird Renate Belz vom Kulturamt den Posten übernehmen.