VS-Villingen – Bevor der Hexenball am Freitagabend seine Reise zurück in die 80er Jahre startete, wurde der Verdienstorden der Zuggesellschaft der Villinger Fastnacht verliehen.

Die Spannung stieg, das Rätselraten begann. Wer aus den Reihen der Narren der großen Villinger Fastnachtsvereine würde den Verdienstorden für besondere Leistungen in diesem Jahr erhalten? Er ging in diesem Jahr an Peter Kirchner, der sich seit 50 Jahren in besonderem Maße um die Hexenzunft verdient gemacht hat. Flankiert von zwei Hexen und begleitet vom „Hex-hex-Hui“- Schlachtruf kam der verdutzte Kirchner auf die Bühne.

In der Laudatio, die die Hexenchefs Meik Gildner und Vize Slobodan Vesovic hielten, würdigten sie Kirchners herausragendes Engagement. Bereits ein Jahr nach seinem Eintritt in die Hexenzunft 1974 übernahm er das Amt des Vizezunftmeisters, und nicht einmal ein Jahr später wählten ihn die Mitglieder zum Zunftmeister. Unter seiner Ägide wurde der Verein nicht nur auf professionellere Beine gestellt. Während seiner von 1976 bis 1986 währenden Amtszeit als Zunftmeister wurden auf seine Initiative und unter seinem maßgeblichen Einfluss auch die Figuren des Hexenmeisters und die Gestalt des Gehilfen kreiert. Sie haben an der Fasnacht, insbesondere bei den Straßenumzügen, die Aufgabe, die grünweißrote Hexenbrut im Zaum zu halten. Nach seinem Ausscheiden als Zunftmeister 1986 wurde Kirchner zum Ehrenzunftmeister ernannt. 2019 wurde er zum Ehren-Hexenmeister ernannt und von OB Jürgen Roth mit der silbernen Landesehrennadel ausgezeichnet. Bis heute, so geht aus der Laudation hervor, ist Kirchner die Bewahrung des Brauchtums ein großes Anliegen. So bringt er den Kindern in Schulen und Kindergärten die Geschichte der Hexenzunft Villingen „mit kurzweiligen Anekdoten“, so Gildner, näher. Peter Kirchner war sichtlich gerührt über die Ehrung und darüber, dass sich die Besucher in der Neuen Tonhalle erhoben, um ihm mit anhaltendem Beifall ihren Respekt und ihre Anerkennung zu zollen.