Der Kinderumzug in Villingen soll wieder den Kindern gehören. Das fordern Zuschauer und Teilnehmer. Daher hatten die Vereine schon Wochen vor dem Schmotzigen Dunschtig dazu aufgerufen, dass sich die Eltern, Großeltern, Tanten und Onkels zurückhalten sollten und möglichst nicht am Kinderumzug mitlaufen sollten. Ob die sich dran gehalten haben?

„Funktioniert hat es schon“, sagt Alexander Brüderle, der zweite Zunftmeister der Narros. Bevor der Umzug gestartet ist, haben Brüderle und seine Kollegen den Narroeltern immer wieder angeboten, dass diese die Kinder abgeben können. „Ein paar Narros, die sich die vergangenen Jahre Kinder ausgeliehen haben, um mitzulaufen, habe ich heute am Straßenrand als Zuschauer gesehen“, sagt Brüderle. Bei einigen habe der Aufruf also gefruchtet.

Dass es den Kindern gegenüber unfair ist, wenn die Erwachsenen in großer Zahl mitlaufen, davon ist Dominik Schaaf, der Generalfeldmarschall der Katzenmusik, überzeugt. Ob es dieses Jahr schon deutlich weniger Erwachsene waren, bezweifelt er aber. „Das muss sich erst einmal rumsprechen“, sagt er. So ein Wandel passiere nicht von heute auf morgen. Da müssten die Vereine jetzt dran bleiben und ihre Mitglieder in die nächsten Jahre weiterhin gezielt für das Thema sensibilisieren.
Christian Weidmann und seine Frau überlassen am Schmotzigen ihren Kindern den Umzug. Die 13, acht und fünf Jahre alten Glonkis dürfen alleine laufen. „Das haben wir schon immer so gemacht“, sagen sie. „Dass der Kinderumzug den Kindern gehört, hieß es ja schon immer, aber gehalten haben sich eben nicht alle daran“, sagen die Glonkieltern.
Ob mit Mama und Papa oder alleine: Fakt ist, dass es den kleinen Narren und auch den Großen beim Umzug am Schmotzigen in Villingen sichtbar Spaß gemacht hat. Welch ein Glück, dass sich der Nieselregen pünktlich vor Beginn des Umzugs gelegt hat und Zuschauer und Umzugsteilnehmer trocken blieben. Mehrere tausend Menschen sind in die Villinger Innenstadt geströmt, um sich das Treiben anzuschauen. In der Rietstraße standen die Zuschauer zum Teil in sechster Reihe.