Ein wunderbarer großer Dienstagsumzug war am 4. März Höhe- und zugleich Schlusspunkt der heimischen Straßenfasnacht. Das begeisterte Publikum erlebte die bunte Vielfalt des närrischen Brauchtums in Villingen.
Mehr als 120 Fuß- und Wagengruppen mit schätzungsweise 7500 Hästrägern und Musikkapellen zogen dreieinhalb Stunden lang durch die alte Zähringerstadt. Das fantastische Wetter lockte die Zuschauer in Scharen.

Selbst im Klosterring außerhalb der Stadtmauern standen bei strahlendem Sonnenschein abertausende Zuschauer. Klaus Hässler, Ehrenzunftmeister der Historischen Narrozunft, schätzte die Zuschauerzahl auf rekordverdächtige 40.000 Besucher.

Besondere Sicherheitsvorkehrungen
Pünktlich um 13.30 Uhr setzte sich der Umzug, der wie schon die Tage zuvor unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen stand, mit den Hästrägern der historischen Villinger Fasnet in Bewegung.
Unter den Augen von Oberbürgermeister Jürgen Roth, Bürgermeister Detlev Bührer und Landrat Sven Hinterseh defilierten sie handgestoppt exakt eine volle Stunde lang an der Ehrentribüne vorbei.
Französischer Generalkonsul genießt die Villinger Fasnacht
Von der närrischen Laune anstecken ließ sich auch der französische Generalkonsul in Baden-Württemberg, Gael de Maisonneuve. Er war von der Stadt eingeladen worden, weil Abordnungen aus den Partnerstädten Pontarlier und La Valette zu Gast waren, und erlebte zum ersten Mal die Villinger Fasnet.
In den weiteren zweieinhalb Stunden folgte die bunte Vielfalt der heimischen Zünfte. Strahlende Hästräger und begeisterte Zuschauer verwandelten die Stadt in einen überschäumenden Hexenkessel.

Gegen 17 Uhr erreichten dann auch die beiden Gastgruppen, die Talbachhexen aus Marbach und die Epfelschittler aus Weilersbach, am Ende des Zugs das Ziel im Riettor.
In den Straßen und Stüble der Stadt wurde anschließend noch lange gefeiert, bis die närrische Stimmung mit dem Strohverbrennen der Wuescht um Mitternacht in Wehklagen und Tränen erstickt wurde.

Die gute Nachricht bis Dienstag am frühen Abend: „Es war bislang eine sehr ruhige, friedliche und angenehme Fasnet“, bilanzierte die Pressesprecherin der Stadt, Madlen Falke.
Zwischenfall: Echte Waffen als Teil einer Mittelalter-Kostümierung
Beim Großen Umzug am Dienstag habe es nur einen etwas kuriosen Zwischenfall gegeben. Ein Mann im Mittelaltergewand wurde vom Kommunalen Ordnungsdienst entwaffnet. Er wollte mit Axt, Beil und einem Messer in die Stadt und betrachtete die Ausstattung als Teil seiner Verkleidung. Die Ordnungskräfte beschlagnahmten das Arsenal vorübergehend.