Um 18.27 Uhr am 14. Juni geht der Alarm bei der Feuerwehr ein: Balkonbrand. Dann eskaliert die Lage. Schließlich stehen vier Gebäude in Brand.
Die Feuerwehr von Villingen-Schwenningen ist mit acht von elf Abteilungen im Einsatz. Zuzüglich wurden Brigachtal und Mönchweiler alarmiert.
Laut Pressesprecherin der Feuerwehr Christina Rothfuß sind über 100 Einsatzkräfte vor Ort. Neben Feuerwehr und Rettungsdienst wurde auch das Technische Hilfswerk angefordert. Dessen Aufgabe: die Statik der betroffenen Gebäude zu begutachten.
Wird es noch schlimmer?
Ein weiteres Ausbreiten des Brandes ist wohl nicht zu befürchten. Das Feuer ist – Stand Samstagabend um 21.20 Uhr – unter Kontrolle, heißt es von Rothfuß. Es gibt zwei verletzte Personen, davon ein Feuerwehrmann, die ins Krankenhaus gebracht wurden. Von den Flammen beschädigt wurden drei Wohngebäude und eine Scheune.
Oberbürgermeister Jürgen Roth kritisiert, dass es noch vor Eintreffen der Feuerwehr massive Probleme mit Gaffern gegeben habe. Diese seien sogar mit ihren Kindern vor die brennenden Häuser gekommen und mussten verscheucht werden, damit die Einsatzkräfte ihre Arbeit machen konnten.
Wie Patrick Ganter, Pressesprecher der Stadt Villingen-Schwenningen, mitteilt, haben mehrere Bewohner ihr Obdach verloren. Nach aktuellem Stand seien jedoch alle privat untergekommen. Die Stadtverwaltung habe zudem noch Wohnraum in der Hinterhand, falls weitere Bewohner eine Unterkunft bräuchten.

Autofahrer auf der Bundesstraße 27 berichten: Der Rauch ist sogar von Bad Dürrheim aus zusehen. Außerdem erreichen uns Berichte, dass die Rauchsäule sogar von Trossingen aus beobachtet wurde.
Das sind die Bilder unserer Leserinnen und Leser


Das sagt der Oberbürgermeister
Oberbürgermeister Jürgen Roth ist vor Ort und macht sich ein Bild von der brenzligen Situation in der dicht bebauten Innenstadt. „Fürchterlich für die Betroffenen“, sagt er.
In der Goldgrubengasse schlage das Feuer allein durch die Hitze bereits auf andere Gebäude.
„Das ist jetzt ein Punkt, wo man nochmal intensiv darüber nachdenkt und sich darüber bewusst wird, wie viel Brandlast die Leute in ihren Gebäuden haben“, sagte Roth. er macht aber auch klar, dass es dabei lediglich um eine Bewertung der Sicherheit gehe, nicht um eine Schuldzuweisung.

Das historische Stadtzentrum besteht aus teilweise Jahrhunderte alten Häusern, eng aneinander gebaut. Das erschwert den Löschkräften die Arbeit.
„Man sieht deutlich, wenn es brennt, dann ist richtig Alarm“, sagt Roth. In den engen Gassen ist nicht viel Platz für die Feuerwehrfahrzeuge. Und Brände können leicht auf Nachbargebäude übergreifen.
Hier die ersten Eindrücke in Bild und Video.
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