Jetzt ist wieder Messezeit in Villingen-Schwenningen. Die Südwestmesse hat ihre Pforten am Samstag, 14. Juni, geöffnet. Neun Tage lang zeigen 500 Aussteller aus nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens, was es an Neuem, Bewährtem und Kuriosem gibt.
Der SÜDKURIER hat sich schon vorab beim Presserundgang umgesehen, wofür sich ein Besuch auf der größten regionalen Verbrauchermesse zwischen Stuttgart und Zürich lohnt. Und da findet sich so einiges.
Eine analoge Spielhalle für alle Spielbegeisterten zum Beispiel, ein Jägerhochsitz, der sich einfach transportieren lässt, Kindermode aus umweltfreundlichen Materialien und handgefertigte Deckelheber – man mag es kaum glauben, aber auch bei der 75. Auflage der Südwestmesse gibt es für die Besucher Neues zu entdecken.
Darauf machte die Messeleitung bei einem Presserundgang am Freitag, 13. Juni, aufmerksam. Zwischen den letzten Aufbauarbeiten an den Messeständen nahmen sich Firmeninhaber Zeit, den Medienvertretern ihre innovativen Produkte zu präsentieren.
Kinderkleidung mit Nachhaltigkeitsbonus
Natalie Morlock zum Beispiel ist das erste Mal mit einem eigenen Stand auf der Südwestmesse. Die gelernte Schneiderin bietet selbst entworfene Kinderbekleidung an. Vintageliebe heißt ihre Marke, und was die junge Unternehmerin fertigt, ist nach eigenen Angaben „alles aus schadstofffreien Materialien gefertigt.“ Ihre Stoffe zum Nähen von Babymützchen und praktischen Taschen bezieht sie von Lieferanten aus Deutschland.

Schutzzäune für Herden gegen Wölfe
Ebenfalls Messepremiere feiert Markus Haas, Anbieter von Herdenschutzzäunen aus Furtwangen. „Die Wolfsproblematik nimmt im Schwarzwald-Baar-Kreis zu“, sagt er. Die besonderen Schutzzäune sollen es dem Wolf unmöglich oder zumindest schwer machen, zur eingezäunten Kuh-, Schaf- oder Ziegenherde durchzudringen.

Jägerhochsitze mobil und schallgedämmt
Wie die Messe zeigt, ist zudem die Zeit starrer und unbeweglicher Jägerhochsitze vorbei. Ein Anbieter präsentiert einen mobilen, an jedem Standort leicht aufstellbaren Hochsitz. Besondere Eigenschaft: Das Innere des Hochsitzes ist mit Filz ausgestattet und somit schallgedämmt. So soll kein Geräusch nach außen dringen, wenn der Jäger über Stunden ansitzt.
Spielspaß wie in früheren Zeiten
Einem ganz anderen Thema widmet sich der Stand von Manne Schneider. Das Angebot hier mutet in Zeiten, wo gefühlt bereits jedes Kind viele Stunden am Tablet oder Smartphone verbringt, fast ein bisschen wie eine nostalgische Zeitreise an. Er lädt jedermann dazu ein, Spaß an und mit seinen von ihm selbst entworfenen, analogen Spielen zu haben und sein Geschick und logisches Denkvermögen zu testen.

Unterhaltung in virtuellen Welten
Das genaue Gegenteil dazu verspricht der Stand von Virtual Family zu sein. Dort können Besucher in virtuelle Spielwelten eintauchen, wie deren Geschäftsführer Dirk Werner erläuterte.
Kunsthandwerk mit Nutzeffekt
Dass es nicht immer neueste Technologien braucht, um ein erfolgreiches Unternehmen zu führen, zeigt Vera Kimmig. Sie präsentiert an ihrem kleinen Stand Kunsthandwerk. Darunter Topfdeckel-Heber, um sich nicht die Finger zu verbrennen. „Und der Renner sind meine selbst gestrickten Socken“, sagt Kimmig stolz. Auch wenn sie genau weiß, dass sie dafür „oft belächelt wird“.

Vielfalt, Kultur und eine Bibliothek der Dinge
Am Stand der Stadt Villingen-Schwenningen dreht sich alles um die Themen Vielfalt und Kultur. Neben einer Übersicht über das kulturelle Angebot will die Stadt auch das „angestaubte Image von Stadtbibliotheken entstauben“, wie Regina Hermle erläuterte. Dazu gibt es die Demoversion einer Bibliothek der Dinge, um zu zeigen, dass in einer modernen Bibliothek heutzutage nicht mehr ausschließlich Bücher im Regal stehen.
Das Thema Energie und Umweltverträglichkeit nimmt auf der Südwestmesse seit jeher einen großen Platz ein. In den Hallen für Bauen und Wohnen werden effiziente Heizanlagen vorgestellt.

Oberbürgermeister Jürgen Roth, der beim Richtfest im Festzelt das obligatorische Bierfass anzapfte – und dafür dieses Mal deutlich mehr Schläge brauchte als in Vorjahren -, dankte der Messeleitung und insbesondere den Hilfsorganisationen, die im Hintergrund für einen reibungslosen Messeablauf sorgen. Er freut sich „auf viele Besucher und ein bisschen kühlere Temperaturen.“