Danko Druško lebt den Spagat zwischen Deutschland und Amerika. Nach dem Chapman University Hochschulorchester und vor dem Hollywood Bowl Orchestra in Kalifornien dirigiert der gebürtige Friedrichshafener das Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen.

Der gefragte Dirigent kennt die besten Konzertsäle der Welt. Dennoch freut sich er sich auf das Konzert im Villinger Franziskaner Konzerthaus. Er schätzt die architektonische Besonderheit des ehemaligen Klosters: „Die einfachen Strukturen sind das Beste für den Klang“.

Danko Druško ist ein gefragter Dirigent und Pädagoge und lebt seit fünfzehn Jahren in Kalifornien. Er ist Absolvent der Indiana University Jacobs School of Music und promovierte als Orchester- und Operndirigent.

Er dirigiert auch die Los Angeles Philharmonie

Jetzt unterrichtet er dort als Juniorprofessor angehende Musiker. Darüber hinaus dirigiert er regelmäßig die Los Angeles Philharmonie in großen Konzerthäusern wie der Walt Disney Hall und der Hollywood Bowl.

Danko Drusko bei der Probe mit dem Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen im Franziskaner Konzerthaus.
Danko Drusko bei der Probe mit dem Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen im Franziskaner Konzerthaus. | Bild: Ina Klietz

Zusätzlich zu seinen Abschlüssen an amerikanischen Universitäten hat der ehrgeizige Musiker auch die Ausbildungen an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen und der Universität Konstanz erfolgreich beendet. Hier bestand er auch die Prüfung für das Studium der Sportwissenschaften.

„Meine Eltern wollten immer, dass ich einen sicheren Beruf habe – aber ich habe gemerkt, dass ich gleichzeitig auch Spaß haben kann“, erklärt Danko Druško seinen außergewöhnlichen Werdegang.

Vom Vater die Liebe zur Musik

Als Kind kroatischer Gastarbeiter musste er sich oft gegen Widerstände durchsetzen. „Mein Vater hat schon als Kind um sein Überleben kämpfen müssen“, erinnert er sich. Der früh Verstorbene habe immer viel gesungen und seinem Sohn die Liebe zur Musik vermittelt. „Ich habe das Gefühl, mein Vater hat mir viel mitgegeben“, beschreibt er.

Als jugendlicher Leichtathlet habe er gelernt, dass es an ihm liege, das Beste aus sich rauszuholen. Das habe ihn auch bei seiner musikalischen Entwicklung geprägt. Erst im Alter von 18 Jahren dachte er daran, Musik zu studieren.

„Meine Lehrer haben mir immer geholfen“, erinnert sich Danko Druško an seinen Bildungsweg vom Karl-Maybach-Gymnasium in Friedrichshafen über die Universität Konstanz und die Musikhochschule Trossingen bis zur Chapman University.

Trotz verschiedener Stipendien musste er für sein Studium zusätzlich Geld verdienen. Während der Semesterferien kam der Friedrichshafener zu seiner Mutter an den Bodensee. Nach den Wechselschichten bei ZF arbeitete der angehende Dirigent im Catering auf den Schiffen der Bodenseeschifffahrtsgesellschaft und im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen. „Das war eine harte Zeit“, erinnert er sich.

Heute Junior-Professor in Kalifornien

Heute ist Danko Druško Junior-Professor der Chapman University in Kalifornien. Dort lebt er mit seiner Frau Ameena und den Söhnen Luca und Ravi. Zur Unterstützung des beruflich erfolgreichen Musikerpaares kommt seine Mutter Slava Druško häufig zur Betreuung der Enkel aus Friedrichshafen nach Kalifornien. „Wir genießen es, wenn wir zusammen sind“, beschreibt der 42-Jährige die Bedeutung seiner Familie.

Der Einsatz als Gastdirigent bei dem Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen gehört zum Tätigkeitsprofil des Juniorprofessors. Die dabei gewonnenen Impulse sollen die Ausbildung der Studierenden an der amerikanischen Elite-Hochschule bereichern.

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Lob für die VS-Sinfoniker

Danko Druško freut sich auf das Konzert mit dem Sinfonieorchester VS. Er lobt das tolle Klima dort. Wichtig ist dem Dirigenten das menschliche Miteinander. Er möchte, dass sich die Musiker bei der gemeinsamen Arbeit wohlfühlen. „Man macht viel bessere Musik, wenn man sich entfalten kann“, ist er überzeugt. Danko Druško möchte den Musikern den Freiraum zur Entfaltung geben. „Musiknoten allein machen noch keine Kunst.“