Vöhrenbach (sk) Die zahlreichen Besucher des vom Bildungswerk Bregtal veranstalteten Kaffeetreffs „Genießen und Hören“ rund um Mythen und Sagen im Schwarzwald im Pfarrzentrum Krone in Vöhrenbach wurden mit spannenden Erzählungen von Gerhard Dilger aus Neukirch, vorgetragen aus seinen heimatkundlichen Büchern, sowie Kaffee und Kuchen verwöhnt.

Man hörte von sagenumwobenen Orten der Umgebung: Als erstes vom Bruderkirchle in Vöhrenbach. Bei der einsam gelegenen Kapelle, St. Michael geweiht, scheint einzig belegt, dass dort bereits im 17. Jahrhundert ein Waldbruder lebte. Um das Schicksal von sieben Jungfrauen, die den Tod auf dem Scheiterhaufen fanden, ranken sich verschiedene Mythen. Oberhalb von Hammereisenbach befindet sich eine große Anzahl regelmäßig angeordneter Felsen mit teils kreisrunden, schalenförmigen Vertiefungen. Ungewiss ist die Bedeutung des als „Kuckucksweiher“ benannten Ortes. Auch das „Krumpenschloss“, etwa zwei Kilometer Luftlinie entfernt, eine ovale Wallanlage von bis zu zehn Metern Höhe im Wald an der alten Handelsstraße gibt bis heute Rätsel auf. Möglicherweise handelte es sich um einen Vorgänger der Burg Neufürstenberg von Hammereisenbach. Vorgelagert ist die ältere Burg Zindelstein am Aufstieg Richtung Tannheim. Dort rankt sich die Sage, ihr Name rühre von einem Ritter her, der mit einem vom Kreuzzug mitgebrachten Edelstein nachts ins Bregtal „zündele“.

Zwischen den beiden Burgen steht ein merkwürdiges Kleinod. Nahe des Gasthauses „Zum Schwarzen Buben“ findet man das „Kreuzweh-Bildstöckle“ von 1616. Es wurde von Steinhauern gestiftet, die um Linderung ihrer Rückenschmerzen beteten. Unaufgeklärt bis heute ist der Mord von 1928 an zwei Mannheimer Lehrerinnen im Breitnauer Wald nahe der Weißtannenhöhe, an die eine Gedenktafel erinnert. Ein weiteres Verbrechen ereignete sich 1944 im Schollacher Wald, auch hier mahnt ein Sühnekreuz an die Ermordung von fünf bei einer Notlandung abgesprungenen amerikanischen Soldaten.

Gerhard Dilgers Publikationen berichten von vielen Erzählungen. Die Schriften sind im Eigenverlag erschienen und unter gerharddilger@web.de erhältlich.