In der Fußball-Bezirksliga treffen am Samstagnachmittag die beiden Mannschaften aufeinander, die vor der Saison von den Fußball-Experten der Region am stärksten eingeschätzt wurden: Südstern Singen und der FC Öhningen-Gaienhofen.
Bisher wurden die beiden Liga-Schwergewichte ihrer Favoritenrolle gerecht, aktuell stehen sie in der Tabelle auf Rang eins beziehungsweise Platz zwei.
Die Höri-Elf verpasste vergangene Runde die Aufstiegsrelegation nur knapp. Die Südsterne beherrschten in der Spielzeit 2021/2022 die Kreisliga-A-Staffel 1 nach Belieben – und streben nun mit einem noch stärkeren Kader den Durchmarsch in die Landesliga an. Doch wer hat am Samstag die bessere Tagesform? Es könnte eine brisante Begegnung werden – mit vielen spannenden Duellen.
Die Trainer
Beim FC Öhningen-Gaienhofen sitzt seit Sommer 2019 Toni Fiore Tapia auf der Trainerbank, zuvor hatte er den BSV Nordstern Radolfzell von der Kreisliga B in die Bezirksliga geführt. Mit der Höri-Elf kämpfte der 36 Jahre alte Coach in der vergangenen Saison nicht nur bis zum Saisonende um den Aufstieg, sondern gewann auch durch einen 3:0-Erfolg im Finale gegen den FC RW Salem den Bezirkspokal.
Sein Gegenüber Vice Barjasic übernahm im Oktober 2020 das Traineramt von Rainer Herr beim ESV Südstern Singen. Erwartungsgemäß gelang ihm mit seiner Mannschaft vor wenigen Monaten der Aufstieg in der Bezirksliga. Barjasic trainierte vor mehreren Jahren schon mal in der Verbandsliga – beim FC Singen 04. Beide Trainer sind in der Region bestens bekannt.
Die Kapitäne
Gut möglich, dass sich die Spielführer der beiden Mannschaften nicht nur bei der Platzwahl unmittelbar vor der Partie begegnen werden. Denn Marc Honsell vom FC Öhningen-Gaienhofen läuft in den meisten Fällen im zentral defensiven Mittelfeld auf, der ehemalige Villinger und Rielasinger Oberliga-Stürmer Nedzad Plavci ist beim ESV Südstern Singen etwas weiter nach hinten gerückt und zieht nun meist aus dem offensiven Mittelfeld heraus die Fäden.
Während Plavci erst seit der Rückrunde der vergangenen Saison bei den Singenern kickt, zählt Honsell schon seit Jahren zu den festen Größen auf der Höri. Beide Spieler verfügen über viel Erfahrung, sind über 30 und wissen ganz genau, worauf es in diesem Spitzenspiel ankommen wird.
Die Stürmer
Kevin Peckruhn vom ESV und Felix Wäschle von der Höri-Elf haben eines gemeinsam: An einem guten Tag lassen sie keine Chance im gegnerischen Strafraum aus.
Wäschle hat in acht Partien bereits elf Mal getroffen. Erwähnenswert ist vor allem sein Viererpack beim 5:5-Remis gegen die Reserve des 1. FC Rielasingen-Arlen. Nach dem 0:5-Rückstand hatte der 28-Jährige, der zuvor in der Verbandsliga beim FC 03 Radolfzell am Ball war, großen Anteil am späten Punktgewinn.
Kevin Peckruhn zeigt in dieser Saison, dass er nicht nur in der Kreisliga A viele Tore schießen kann. Der 31-Jährige, der in der vergangenen Runde gegen Nordstern Radolfzell in einer Partie neun (!) Mal traf, hat in dieser Saison in seinen sechs Einsätzen schon sieben Mal getroffen. Vergangene Saison hatte er mit 51 Treffern in 25 Partien großen Anteil am Bezirksliga-Aufstieg.
Flügel-Duell
Auf der rechten Abwehrseite des FC Öhningen-Gaienhofen beziehungsweise auf der linken Angriffsseite des ESV Südstern könnte es zu einem Treffen zweier sehr formstarker Spieler kommen.
Wie Phönix aus der Asche spielte sich Nicolas Grieger, vergangene Spielzeit noch Jugendspieler auf der Höri, beim FC Öhningen-Gaienhofen auf Anhieb auf der rechten Abwehrseite fest. Sein Trainer Toni Fiore Tapia funktionierte den ehemaligen Offensivspieler um, schließlich wäre es im vorderen Bereich schwer geworden: Denn neben Wäschle sind Alessandro Fiore Tapia, Daniel Fiore Tapia und Maik Hoffbauer, sofern sie fit sind, gesetzt. Die Umschulung von Grieger funktionierte perfekt, er zählt aktuell zu den Leistungsträgern.
Gleiches gilt für den Singener Offensivmann Josip Galic, der zuletzt in der württembergischen Verbandsliga beim VfB Friedrichshafen gekickt hatte. Neun Tore in acht Partien sprechen für sich. Und Galic kennt die Liga: Vor seiner Station in Friedrichshafen spielte er für den SC Markdorf und fiel schon dort mit starken Leistungen auf.