Volleyball, 2. Bundesliga: TSV Mühldorf – TSV Mimmenhausen 3:0 (26:24, 25:20, 25:18). – Der TSV Mimmenhausen hat seine zuletzt zur berechtigten Hoffnung auf den Klassenerhalt gezeigte Form über die Weihnachtsfeiertage nicht konservieren können. Beim 24:26, 20:25 und 18:25 erinnerten Kapitän Jan Jalowietzki & Co mit ihrer Leistung an die fatalen ersten fünf, sechs Spiele dieser Saison. Damals und wie am Sonntag in Mühldorf „haben wir so gespielt, dass wir verdient 0:3 verloren haben“, sitzt bei Christian Pampel der Frust umso tiefer, weil Aufsteiger TSV Mühldorf in den 85 Fehlerfestival-Minuten (23 Mimmenhausen, 25 Mühldorf) ebenfalls alles andere als souverän aufgetreten war. Trotzdem konnte der TSV Mimmenhausen daraus kein Kapital schlagen, blieb, abgesehen vom Block-Abwehr-Verhalten, weit hinter seinen eigenen Ansprüchen zurück. Anders ausgedrückt: Wenn der einzige Zuspieler im Kader, Philipp Hornung, und Diagonalangreifer Lukas Baumgärtner (14 Punkte) nicht liefern, das gelang ihnen am Sonntagnachmittag nicht immer im gewohnten Maß, ist der TSV Mimmenhausen in Schwierigkeiten. Über die Außen gelangen Rauber fünf und Jalowietzki zehn Zähler, Diagonalangreifer Baumgärtner (14, im dritten Satz durch Richard Schaugg ersetzt) verhedderte sich oft im Mühldorfer Block.

Teilweise seltsam verhagelte Bälle

Auch Mimmenhausen hat erfahrene Spieler in seinen Reihen, aber keiner konnte sich so in Szene setzen wie der 32-jährige Mühldorfer Diagonalangreifer Johannes Kessler. Und so blieb Pampel nicht viel anderes übrig, als mit in den Hosentaschen geballten Fäusten den teilweise seltsam verhagelten Bällen auf dem Spielfeld zuzuschauen. Nicht einmal die zehnminütige Besinnungs-Pause zwischen zweitem und drittem Satz änderte daran etwas. Genauso wenig wie die Einwechslungen der Mittelblocker Bogdan Birkenberg und Ruslan Fedorov sowie David Markovic für Rauber.

TSV Mimmenhausen nutzt zwei Satzbälle nicht

Dabei hätte das enttäuschend glatte und irgendwie leblos wirkende 0:3 gar nicht erst passieren müssen. Zwar lagen die Gäste vom Bodensee auch im ersten Durchgang zurück. Weil aber Mühldorf alles andere als souverän wirkte, gelang den Mimmenhausenern, kräftig unterstützt von Eigenfehlern der Gastgeber (ein Zuspiel von Felix Schinko etwa landete an der Hallendecke), nicht nur der Ausgleich (5:8, 14:16, 22:22) sondern auch zwei Satzbälle (24:22)! Kessler verhinderte zweimal den Satzverlust, Jalowietzki drosch danach seinen Angriff ins Aus. Und weil weder Joshua Rauber noch sein Kapitän den nächsten Angriff zum 25:25 ummünzen konnten, freute sich Thomas Brandstetter und der TSV über das 26:24 und den unerwartet doch noch gewonnenen Satz.

Pampel: „Wir haben nicht gut angegriffen“

„In dem waren Jan und die Mannschaft okay“, hatte Christian Pampel trotz des unglücklichen Starts noch Hoffnung auf Zählbares in der NUTZ-Arena. Aber danach seien einige Spieler „steif und fest“ gewesen. „Wir haben nicht gut angegriffen“, moniert der Coach, und wenn der erste Angriff nicht durchdrang, „wir den Punkt nicht gemacht haben“, musste Mühldorf gefühlt nichts weiter tun, als den „Ball im Spiel halten und auf Mimmenhausener Fehler warten“, ärgert sich der gefrustete Trainer. „Wir haben Mühldorf in die Karten gespielt, es dem TSV leicht gemacht!“

Diese Fakten sprechen deutliche Sprache

Die erschreckenden Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Zwölf Punkte aus 13 Hinrunden-Spielen hat der TSV Mimmenhausen auf seinem Konto, gerade mal 18 Sätze (nur die SSG Langen hat noch weniger!) nur für sich entschieden. Daraus folgt: Steigern sich Kapitän Jalowietzki und Co nicht erheblich und sehr schnell, wird der TSV Mimmenhausen sein Ziel Klassenerhalt verfehlen.

TSV Mimmenhausen: Jalowietzki (AA, MVP), Zippel (MB, Birkenberg), Baumgärtner (D, Schaugg), Rauber (AA, Markovic), Friedrich (MB, Fedorov), Hornung, Frings (L).