Fußball, Aufstiegsrunde zur Landesliga: Ein Fußballspiel in Tennenbronn vor atemberaubender Kulisse hat gezeigt, dass in der Aufstiegsrunde zur Landesliga beide Mannschaften noch ein Wörtchen mitzureden haben.

650 Zuschauer, davon viele in weiß gekleidete Tennenbronner, aber auch einige mitgereiste Öhninger in gelb, sahen eine dominante erste Hälfte des FVT, aber auch eine starke Aufholjagd der Gäste.

Das könnte Sie auch interessieren

Auf dem urigen „Sportplatz am Schächle“ war die Stimmung lange vor Anpfiff angespannt. Auch die früh angereisten Spieler des FC Öhningen-Gaienhofen stellten fest: „So hat ein richtiges Stadion im Schwarzwald auszusehen.“

Die Tribüne, Innenräume sowie das Vereinsheim erinnern in rustikaler Holz-Optik an alte Zeiten, lediglich eine LED-Leiste an der Schenke führt zurück in die Gegenwart.

Vor den Kabinen zieren Seiten voller Zeitungsartikel, Mannschaftsfotos und Spielerporträts die Wände und geben Einblicke in den 1914 gegründeten Verein.

Als sich langsam die Tribünen füllten und auch der Fanbus des FC Öhningen-Gaienhofen eintraf, wurde es zunehmend lauter in Tennenbronn. Zu Beginn der Partie waren die Rollen dann aber klar verteilt.

Tennenbronn dominiert die erste Hälfte

Die Heimmannschaft fand nach kurzem Abtasten besser in das Spiel und ging in der 17. Minute durch Stefan Schanz in Führung.

Nur fünf Minuten später jubelte der FV Tennenbronn erneut, als Manuel Hilser nach einer Flanke von links völlig frei zum 2:0 einköpfte.

„Das ist das, was wir uns gewünscht haben. Darauf haben wir die ganze Woche hingearbeitet“, sagt FVT-Kapitän Justin Soll nach der Partie.

Die Nummer 10 hatte an diesem Tag gleich doppelt Grund zur Freude, schließlich feierte er an diesem sonnigen Mittwochabend auch seinen 25. Geburtstag.

So gingen er und seine Mannschaftskollegen nach dem dritten Treffer für die Heimmannschaft zufrieden in die Halbzeitpause – begleitet von tobendem Applaus der Fans des FV Tennenbronn.

Entschieden war die Partie allerdings noch nicht, denn der FC Öhningen-Gaienhofen kam deutlich besser aus der Kabine. „Die erste Halbzeit haben wir eigentlich alles falsch gemacht – vielleicht lag es an der Nervosität.

In der zweiten Halbzeit haben wir dann besser in das Spiel gefunden“, erklärt Orhun Kale, der zusammen mit Fabien Eberle Cheftrainer Markus Schoch vertreten hatte. Dieser befindet sich aktuell im Urlaub, ist beim entscheidenden Spiel aber wieder vor Ort. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff verkürzten die Gäste.

Öhningen-Gaienhofen holt auf

Nach einer schönen Kombination bediente Drochula in der Mitte Claudio Scheu, der zum 1:3 aus Öhninger Sicht traf. Der zweite Abschnitt gestaltete sich ausgeglichener mit leichten Vorteilen für Öhningen-Gaienhofen. Die Tennenbronner verteidigten gut und setzten auf Konter.

In der 75. Minute jedoch waren wieder die Gäste erfolgreich. Djelaludin Sharityar erzielte ein Traumtor aus 16 Metern – mit links ins linke obere Eck zum 2:3.

Somit war alles wieder offen und die mitgereisten Fans aus Öhningen feuerten ihre Mannschaft lautstark an.

Kurze Zeit später wurde es dann aber hektisch im Strafraum der Gäste. Marcel Ketterer wurde im Gäste-Strafraum gefoult und sein Torjäger-Kollege Yannik Richter erzielte per Elfmeter das 4:2.

Mit diesem Ergebnis endete dann eine spannende und ereignisreiche Partie auf dem Sportplatz am Schächle in Tennenbronn.

„Solche Duelle werden immer erst im zweiten Spiel entschieden“, sagt Sebastian von Au, Trainer des FV Tennenbronn.
„Solche Duelle werden immer erst im zweiten Spiel entschieden“, sagt Sebastian von Au, Trainer des FV Tennenbronn. | Bild: Frederick Woehl

„Mit der Qualität, die Öhningen hat, ist es schwer, über 90 Minuten alles zu verteidigen. Wir haben alles in die Waagschale geworfen und verdient gewonnen“, erklärt Sebastian von Au, Trainer des FV Tennenbronn.

Am Sonntag, 15 Uhr, werden im Brühl-Stadion in Öhningen nicht nur gutes Wetter, sondern auch erneut viele Zuschauer erwartet. Dann wird sich zeigen, ob der FV Tennenbronn mit dem Hinspiel-Sieg im Rücken über den Aufstieg jubelt, oder ob dem FC Öhningen-Gaienhofen vor heimischer Kulisse die Wende gelingt.