Volleyball, 2. Bundesliga: TSV Mühldorf – TSV Mimmenhausen (Sonntag, 16 Uhr, NUTZ-Arena an der Mittelschule). – Eigentlich sind Duelle mit Aufsteigern – egal, in welcher Sportart – eher ungeliebte Spiele für etablierte Mannschaften. Gegen einen Neuling kannst du nur verlieren, heißt es. Oder umgekehrt: Jeder im Umfeld erwartet einen klaren Erfolg über den Underdog. Nur nicht in diesem Falle. „Wenn man den TSV Mühldorf als Aufsteiger unterschätzt“, sagt Christian Pampel, „wirst du mit einer 0:3-Niederlage nach Hause geschickt.“ Seine Spieler wüssten das, schickt der TSV-Trainer hinterher.

Vier Punkte trennen Mühldorf und Mimmenhausen

Die sind alle gut ins neue Jahr gerutscht, bis auf den verletzen Libero Johann Reusch auch alle fit. Dazu hatte „ein bisschen Training über die Weihnachtsfeiertage“ beigetragen. „Die volleyballerischen Grundlagen sind ja immer noch da.“ Aber für den Coach des Tabellenvorletzten ist die „Pause, sportlich gesehen, dennoch zu lang gewesen“. Unabhängig von einem „guten oder schlechten Tabellenplatz“. Mühldorf steht zwar tabellarisch auf einem wesentlich angenehmeren Platz. Aber wie schon in den Punkterunden zuvor, Rang sieben ist alles andere als eine beruhigende Versicherung auf den Klassenerhalt. Nur vier Punkte trennen die beiden TSV-Teams.

Mühldorf steigert sich nach durchwachsenem Start

Zu Beginn der Saison hatte die Mannschaft des Argentiniers Alejandro Kolevich, der vom Erstligisten Netzhoppers Königs Wusterhausen an den Inn gewechselt ist, so ihre Probleme. Obwohl Fabian Bartsch, Thomas Brandstetter, David Fecko, Alexander Mühlbauer, Kilian Nennhuber und Johannes Kessler ja eigentlich einige Erst- und Zweitliga-Erfahrung mitbringen. Die nutzte der souveräne Meister der 3. Liga Ost (neun Punkte Vorsprung auf den Zweiten Marktredwitz!), wurde im Laufe der bisherigen Saison zu einer „sehr guten Mannschaft, die sich in der neuen Liga etabliert hat“, sagt Pampel über den Kontrahenten „auf Augenhöhe“.

Mühldorf: athletisch, mit schnellem Armzug

Bartsch und Brandstätter seien stark auf den Außenbahnen, mit „athletischem, schnellem Armzug“. Aber vor allem Diagonalangreifer Johannes Kessler fiel ihm beim Videostudium auf. Der 32-Jährige hat mit Herrsching Erstligaerfahrung gesammelt, wechselte vom Zweiligakonkurrenten TSV Grafing nach Mühldorf. „Der weiß, was zu tun ist, lässt sich offensichtlich nicht so leicht aus der Ruhe bringen.“ Der TSV Mühldorf braucht solche Pole, sein Spiel ist nicht immer risikofrei, und damit anfällig für Fehler. „,Wenn wir es schaffen, ihnen Stand zu halten, dann werden sie ungeduldig, wollen mehr, dann passieren die Fehler. Das ist dann unsere Chance“, glaubt Pampel.

Pampel glaubt an Mimmenhausener Chance

Sollte es am Sonntag in der NUTZ-Arena tatsächlich so ablaufen, muss sich der TSV Mimmenhausen aber dennoch über eine Sache im Klaren sein. Selbst eine 2:0-Führung bedeutet nicht automatisch Sieg für Mühldorfer Gegner. Nicht nur der TSV Grafing erfuhr das schmerzhaft Anfang Dezember beim 2:3 im oberbayerischen Zweitliga-Duell. Sechsmal ging das Team von Alejandro Kolevich bereits in den Tiebreak. Große Schockstarre löst das bei Kapitän Fabian Bartsch und seinen Mitstreitern allerdings nicht mehr aus: Neun Punkte sammelten sie aus diesen Fünf-Satz-Spielen. Der TSV Mimmenhausen ist also gewarnt. Aber wie formulierte es Christian Pampel: “Meine Spieler haben das alle im Kopf!“ Auch sie zeigten vor der Weihnachtspause mehrfach, dass sie nach schwachem Beginn der Saison nun wissen, was sie mit dem Ball machen müssen, um am Sonntag sowohl das letzte Spiel der Hinrunde als auch den Auftakt 2025 erfolgreich zu gestalten.