Marcel Brack wird diese Zeit nie wieder vergessen. Im April 2021 erhält er eine Horror-Diagnose: In seinem rechten Knie hat Brack ein Osteosarkom, einen bösartigen Knochentumor. Doch der aus dem Pfullendorfer Ortsteil Denkingen stammende Mann kämpft sich durch die schwersten Monate seines Lebens, übersteht 18 Chemotherapien sowie mehrere Operationen.
Künstliches Kniegelenk
Da ihm ein künstliches Kniegelenk eingesetzt werden muss, wird er allerdings nie mehr Fußball spielen können. Für Marcel Brack, der für den SV Denkingen, den SC Pfullendorf und den SSV Ulm aktiv war, ist das allerdings zweitrangig. Das hatte er bereits im Februar des vergangenen Jahres betont, als er mit dem SÜDKURIER ausführlich über seine Erkrankung sprach.
Und wie geht es Marcel Brack heute? Der 25-Jährige ist fit, fühlt sich gut. Er lebt in Ravensburg, ist erst kürzlich mit seiner Freundin zusammengezogen, die er nach überstandener Erkrankung kennenlernte. „Ich schätze es extrem, gesund zu sein und habe einen ganz anderen Blick auf die kleinen Dinge im Leben“, sagt er. Immer wieder spricht Brack von Demut und Dankbarkeit.

Denn er erinnert sich auch an schlimme Erfahrungen. „Es gab furchtbare Erlebnisse und schreckliche Tage“, sagt er. Und das nicht nur bei sich. Brack erzählt von einem jungen Mann mit demselben Schicksal, den er während eines Krankenhausaufenthalts kennengelernt hatte: „Wir sind richtige Freunde geworden. Er hatte aber kein Glück.“ Vor einigen Monaten habe er den Kampf letztlich verloren, verstorben im Alter von 26 Jahren an Knochenkrebs.
Erinnerung an kranke Kinder
Die Zeit mit dem Krebs möchte Brack zwar für sich abhaken, aus seinem Leben löschen will er sie aber keinesfalls. Vielmehr geht es nun für ihn darum, anderen Menschen Mut zu machen, seine Erfahrungen zu teilen und sich aktiv einzubringen. Besonders in seinem Fokus stehen Kinder. „Ich habe auf meiner Klinik-Station viele Kinder gesehen, die jünger waren als ich und denen es noch schlechter ging als mir. Das war für mich ganz krass“, sagt er. „Da waren teilweise Achtjährige, die das noch nicht einmal einordnen können. Das zu sehen, ist unglaublich schmerzhaft.“
Aus diesem Grund ruft Marcel Brack zu Spenden an die Deutsche Krebshilfe auf. „Jede Spende hilft. Ich hoffe einfach, dass möglichst viele Kinder und natürlich auch andere Patienten davon profitieren können“, sagt der studierte Wirtschaftsingenieur.
Auf Tiktok aktiv
Marcel Brack hat längst gemerkt, wie gut es ihm und anderen Menschen tut, offen über die Krebserkrankung zu sprechen. Jüngst hat sich der ehemalige Kicker auf dem Videoportal „Tiktok“ angemeldet, um die Interaktion mit Menschen zu suchen. Tausende Aufrufe haben seine Videos, die er als „Aftercancerfighter“ veröffentlicht – eines davon wurde sogar mehr als 200 000 Mal angeschaut. „Mich haben so viele Leute darauf angesprochen und mir Nachrichten geschickt. Es ist überwältigend für mich“, erzählt Brack.
Mit dem Fußball hat Brack ebenfalls noch nicht abgeschlossen. In der Landesliga-Elf des SV Denkingen ist der 25-Jährige als Athletiktrainer weiter nah bei seinen ehemaligen Teamkollegen. „Ich wollte einfach weiterhin ein Teil der Mannschaft sein, auch wenn ich nur gelegentlich da bin. Aber ich mache das gerne, schließlich spielen da ja nach wie vor viele sehr gute Freunde von mir“, sagt er. Im Club aus dem Linzgau ist er zudem in Sachen Sponsoring aktiv.
So können Sie helfen
Marcel Brack hat viele Pläne, führt wieder ein normales Leben. Und genau das möchte er möglichst vielen an Krebs erkrankten Menschen ermöglichen. So können Sie Marcel Brack und die Stiftung Deutsche Krebshilfe unterstützen. Spendenkonto: Kreissparkasse Köln, IBAN: DE65 3705 0299 0000 9191 91.