Fußball, Landesliga: Trotz der Dauerberieselung im TV durch die Infantino-Weltmeisterschaft für Vereine sowie die Europameisterschaften der Frauen und der U21 fiebern viele Fußballfans schon lange darauf hin, dass die Saison auf den Amateurplätzen endlich wieder losgeht. In der Landesliga-Staffel 3 gibt es auch in der kommenden Saison einige besondere Stadien zu besuchen, die hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit vorgestellt werden.

Wie bei Sepp Herberger

Die Fußballer des SC Gottmadingen-Bietingen spielen „Auf dem Katzental“. Sollte ein Location-Scout nach einem Drehort für einen weiteren Film über die Weltmeisterschaft 1954 suchen, würde er schnell im Hegau fündig.

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Die aufwändig renovierte historische Holztribüne mit ihren alten Sitzbänken versprüht einen ganz besonderen Charme. Daneben stehen rund um den Platz die Zuschauer auf rasenbewachsenen Betonstufen. Das Gottmadinger Katzental ist ein Traum für jeden Groundhopper.

Mitten im Bodensee

Das Mettnaustadion des FC Radolfzell sieht aus der Luft besonders imposant aus. Idyllisch auf der namensgebenden Halbinsel gelegen, ist vor allem die steile Gegengerade ein echter Hingucker: ein mit Gras und Sträuchern bewachsener Naturhang, der immer wieder von Schafen gemäht wird und an dessen oberem Ende neben dem Zaun so mancher Pfennigfuchser steht, um ein Spiel aus sicherer Entfernung für lau sehen zu können.

Luftige Aussicht: Das Radolfzeller Mettnaustadion liegt idyllisch auf der Halbinsel Mettnau im westlichen Teil des Bodensees. Im ...
Luftige Aussicht: Das Radolfzeller Mettnaustadion liegt idyllisch auf der Halbinsel Mettnau im westlichen Teil des Bodensees. Im Hintergrund ist die Höri zu sehen. | Bild: Jarausch, Gerald

Das Stadion, in dem 2004 der FC Schalke 04 zweimal vor knapp 6000 Zuschauern spielte, soll die nächsten Jahre saniert werden.

Englisches Ambiente in Konstanz

Wer nicht unbedingt kurz vor knapp mit dem Auto kommt, der darf sich bei den Heimspielen des SC Konstanz-Wollmatingen auf ein echtes Kleinod der regionalen Stadien freuen.

Der Torjäger in seinem Revier: Konstantin Hahn vom SC Konstanz-Wollmatingen vor der Tribüne des Fürstenberg-Sportplatzes.
Der Torjäger in seinem Revier: Konstantin Hahn vom SC Konstanz-Wollmatingen vor der Tribüne des Fürstenberg-Sportplatzes. | Bild: Feiertag, Ingo

Der Fürstenberg-Sportplatz mit seiner weiß-blauen überdachten Tribüne und den roten Schalensitzen gegenüber liegt mitten in einem Wohngebiet am Rand des Stadtteils Wollmatingen – dementsprechend rar sind Parkplätze in direkter Rasennähe. Wer schon einmal in einem englischen Stadion war, könnte sich daran erinnert fühlen, wenn er durch die hohe Hecke vom Wollgrasweg hindurch auf den Platz schielt.

Bratwurst essen überm Schwimmbad

Während die Zuschauer im Singener Hohentwielstadion ihre Mannschaft bei Bier und Bratwurst anfeuern, drehen nicht selten unter ihnen einige Schwimmer ihre Bahnen.

Nah am Wasser gebaut: Unter der Haupttribüne des Singener Hohentwielstadions befindet sich das städtische Hallenbad.
Nah am Wasser gebaut: Unter der Haupttribüne des Singener Hohentwielstadions befindet sich das städtische Hallenbad. | Bild: Halter, Maximilian

Die Sitze der Haupttribüne befinden sich direkt über dem Hallenbad mit seinem 25-Meter-Schwimmbecken, in dem internationale Meisterschaften ausgetragen werden. Hochklassiger Fußball wurde hier auch schon geboten: Im Hohentwielstadion bestritt der FC Singen 04 zwischen 1957 und 1997 zehn Partien im DFB-Pokal.

Über den Wolken...

Seit der 2024 abgeschlossenen Sanierung erstrahlt das Jahn-Stadion des FC Neustadt in neuem Glanz. Zudem ist es auf knapp 850 Metern über dem Meeresspiegel das höchstgelegene Spielfeld der 16 Vereine in der Landesliga-Staffel 3.

Hoch, höher, Neustadt: Das Jahn-Stadion des FC Neustadt ist die höchstgelegene Spielstätte der Landesliga-Staffel 3.
Hoch, höher, Neustadt: Das Jahn-Stadion des FC Neustadt ist die höchstgelegene Spielstätte der Landesliga-Staffel 3. | Bild: Salzmann, Dirk

Da hier logischerweise in der Regel auch am ehesten Schnee liegt, verfügen die Neustädter, die sich ihre Anlage mit dem Bezirksliga-Absteiger SV Hölzlebruck teilen, auch über einen Kunstrasen. Den Namensgeber Turnvater Jahn hätte das sicher gefreut.