Wer wird Landesliga-Meister? Eine Frage, die Jahr für Jahr spannend ist, in der anstehenden Saison aber irgendwie besonders. Zum einen, weil es in dieser Spielzeit vermeintlich keine Mannschaft gibt, die sich durch auffällige Transfer-Aktivitäten einen Kader zusammengestellt hat, mit dem sie sich den Favoriten-Stempel selbst aufdrückt.

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2023/24 waren das der Türk. SV Singen und der ESV Südstern Singen. Zwei Teams, die seit Jahren mit Verpflichtungen namhafter Kicker für Furore sorgen und vor etwas mehr als einem Jahr letztlich auch gemeinsam den Sprung in die Verbandsliga schafften, der absehbar war.

Kein Verbandsliga-Absteiger

Und in der vergangenen Spielzeit war für viele Beteiligten auch schon vor der Runde klar, dass der FC RW Salem als Aufsteiger um den Titel mitspielen wird – schließlich wurde unter anderem ein Trio aus der Oberliga geholt. Auch das hat am Ende zum Erfolg geführt, wenn auch „erst“ durch einen 2:1-Erfolg am letzten Spieltag im direkten Duell beim FC 03 Radolfzell.

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Nun aber sind die Vorzeichen andere. Ohnehin, da es anders als noch vor einem Jahr keine Absteiger aus der Verbandsliga gibt, die in der Regel durch die gesammelten Erfahrungen im südbadischen Oberhaus automatisch zum Favoritenkreis gezählt werden. Vor einem Jahr waren das die DJK Donaueschingen, der FC Singen und der SC Konstanz-Wollmatingen. Zugegebenermaßen: Wenn überhaupt hatten die Konstanzer Ambitionen, sich im Landesliga-Spitzenfeld zu etablieren.

Radolfzell mit einem Lauf in der Rückrunde

Dennoch ist Fakt: Es gibt nun weder ein Team mit vielen großen Namen noch einen Verbandsliga-Absteiger. Aber macht das den FC Pfaffenweiler, der erst in der Relegation den Aufstieg verpasste, und den FC Radolfzell, der als Dritter ebenfalls nah dran war an der Meisterschaft, automatisch zu den Top-Favoriten?

Bei Pfaffenweiler hörte man trotz der überragenden Saison immer wieder heraus, dass es eigentlich keine Verbandsliga-Ambitionen gibt. Und gegen Ende ging auch etwas die Luft aus. Anders sieht das bei den Radolfzellern aus, die den Aufstieg letztlich nur verpasst haben, weil der Saisonstart verschlafen wurde. In der Rückrunde waren die Mettnauer das beste Team – nicht nur aufgrund der Ergebnisse.

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Trainer Steffen Kautzmann kann nun aber auf einen Topspieler nicht mehr zurückgreifen: Max Chrobok zog berufsbedingt nach Lörrach. Dennoch: Auch wenn er in der Offensive nicht eins zu eins zu ersetzen sein wird, zählt Radolfzell erneut zu den Spitzenmannschaften.

Zumal kluge Transfers getätigt wurden. Aber wer noch? Laut Tabelle der Vorsaison die SpVgg F.A.L. als Vierter und der VfR Stockach als Fünfter? Oder sorgen wie zuletzt Salem und Pfaffenweiler wieder die Aufsteiger direkt für Aufsehen? Es ist kaum zu beantworten. Aber das ist gut so. Es macht die Frage nach der Landesliga-Meisterschaft noch spannender.