Jeder Spieler träumt davon. Egal, in welcher Sportart, ob in einer der jeweiligen Topligen oder einer Freizeitliga: Einmal im Leben der „Held, der Spieler des Tages“ zu sein. So wie Robert Lewandowski etwa mit seinen fünf Bayern-Toren in neun Minuten gegen Wolfsburg, oder wie der Mann, der bisher die meisten Treffer in einem Spiel in der Geschichte der Bundesliga erzielt hat: Dieter Müller traf 1977 sechsmal beim 7:2 gegen Werder Bremen.

Einmal in der Laufbahn für das Ausrufezeichen eines Spieltags sorgen. Das gelang vergangenes Wochenende Steven Noguiera Rodrigues. Der offensive Mittelfeldspieler und Außenangreifer der SG Tengen-Watterdingen brachte am Sonntag in der Kreisliga A, Staffel 2 ein besonderes Kunststück fertig: Sechs Tore in einer Partie, fünf davon in einer Halbzeit. 7:0 endete das Duell mit der Landesligareserve des FC Überlingen.

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„Steven ist ein variabler Angreifer, der auch mal auf der Sechserposition spielen kann“, sagt sein Trainer Patrick Maus. Er schieße stets platziert, spiele überlegt und konzentriert. Dass aber die erste Partie der neuen Saison derart deutlich zu Gunsten seiner Mannschaft enden würde, damit hat Maus „garantiert nicht gerechnet“.

„Coronabedingt war viel Unsicherheit im Team“, erinnert sich der Coach des ersten Tabellenführers der neuen Saison. Aber schon „recht schnell“ war ihm und allen Beteiligten der SG Tengen-Watterdingen klar, „dass wir mit unserer Geschwindigkeit überlegen waren“.

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Nach neun Minuten stand es 2:0. „Wir hatten die Partie kontrolliert“, sagt der in Ahrensburg bei Dortmund geborene 29-jährige Mann des Matches Rodrigues. Aber „wir haben es unserem Torwart Patrick Kaiser zu verdanken, dass es bei diesem Zwischenstand blieb. Er hat toll gehalten.“

Und so setzte sich der Start des Portugiesen in seine dritte Saison beim Hegauer Kreisligaverein spektakulär fort. Mit „schönem, einfachen Fußball, offensiv wie defensiv gut kompakt stehend“ (Maus) ging es dahin.

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Die Rote Karte für den FC Überlingen II in der 53. Minute, kurz vor dem zweiten Rodrigues-Treffer, sei nicht entscheidend gewesen, sagt der zweifache Familienvater, der über den TuS Oberbaldingen und den Hegauer FV zur SG gestoßen war. „Wir sind eine gute Mannschaft, wollen und haben viel Spaß miteinander“, urteilt der Erzieher, der in Engen arbeitet.

„Ich sehe mich aber nicht als Topscorer der Liga oder Top-Torschütze der Mannschaft. Das ist ja nur ein Spiel gewesen, eine Momentaufnahme“, hält Rodrigues den Ball flach. Viel wichtiger sei, dass die Mannschaft als Gesamtes so weitermache. Das hofft auch Trainer Patrick Maus. Das 7:0 sei ja erst ein Wegpunkt auf einer noch sehr langen Wegstrecke, ordnet er den tollen Auftakt unaufgeregt ein. Dafür haben er und die SG Tengen-Watterdingen aber mit dem „Mann für die wichtigen Tore“ (Maus) den richtigen Fußballer an ihrer Seite.