Volleyball, 2. Bundesliga

TSV Mimmenhausen

SSG Langen

3:2

Im letzten Moment hat sich der TSV Mimmenhausen mit den zwei Punkten einen positiven Abgang in die Weihnachtspause verschafft. In einem bis zum letzten Ballwechsel höchst spannenden Duell zweier Mannschaften, die mit dem Abstiegsgespenst im Nacken mächtig unter Druck stehen. Das 25:20, 23:25, 20:25, 25:19 und 22:20 begeisterte die Fans in der proppenvollen BZ-Arena mehr als zwei Stunden lang. Die Trainer eher weniger. „Wir belohnen uns nicht“, nahm SSG-Trainer Markus Pfahlert den Punkt für ein gutes Spiel seiner Mannschaft mit gemischten Gefühlen entgegen. „Dabei hatten wir genug Chancen. So schlecht, wie das die Tabelle aussehen lässt, sind wir nicht.“

TSV Mimmenhausen macht sich das Leben unnötig schwer

Ein Satz wie gemacht für den TSV Mimmenhausen. Aber nur dann, wenn er seine fünf Sinne beisammen hat, und sich nicht wie am Samstag in der BZ-Arena „das Leben unnötig schwer macht“, wie Christian Pampel zu Recht bemängelt. Zwar sei die SSG Langen ein gutes Team, lobt er den Gegner. Und Jochen Schöps, ein ehemaliger Weltklassespieler auf der Diagonalen, „weiß, was er machen muss“. Dennoch hätte aus Pampels Sicht die Partie anders verlaufen müssen.

Wenn da nicht der psychologische Druck auf dem TSV lastete. Gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner gewinnen zu müssen, „machte es für uns richtig schwer“, befand Kapitän Jan Jalowietzki. Er und seine Mitstreiter offenbarten erstaunliche Schwächen (die Nerven?), vor allem beim Service. „Die Unmengen an Aufschlagfehlern haben mich kirre gemacht“, wettert der Mimmenhausener Trainer. 23 insgesamt, eine unglaublich hohe Zahl. Aber nicht nur da gab es Grund zur Trainer-Kritik: „Langen musste kein Risiko eingehen“, moniert Pampel, „es musste nur auf unsere Fehler warten.“

SSG Langen nimmt das Heft in die Hand

Nicht im ersten Satz. Da brachte das Pfahlert-Team mit 13 Eigenfehlern kein Bein auf den Boden. Danach aber hatten die Hessen das Heft in der Hand. Gegen einen nervösen TSV Mimmenhausen, der meist große Mühe hatte, gleich mit seinem ersten Angriff Zählbares zu ergattern. Dabei sei die Strategie, dem Tabellenschlusslicht die Lust am Spielen zu verderben, „simpel“ gewesen. Aber Mimmenhausen habe sie „schlecht umgesetzt“. Erst im vierten Satz hielten Jalowietzki & Co. wie geplant Langener Angriffe im Spiel. Plötzlich warteten die Gastgeber nicht mehr darauf, dass die Bälle schon irgendwie zu ihnen kommen würden. Jetzt liefen sie, kämpften, so wie ihre Kontrahenten auf der anderen Netzseite es vormachten, und münzten ihre Breaks in Punkte um. Vor allem Diagonalangreifer Lukas Baumgärtner, der 31 mal punktete und erneut mit der Goldmedaille für den Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde. Gerade noch rechtzeitig – ab in den Tiebreak.

Tiebreak nichts für schwache Nerven

Und der sorgte bei allen in der BZ-Arena noch einmal für mächtiges Herzrasen. Denn immer dann, als es so aussah, als hätte der TSV Mimmenhausen jetzt endgültig Oberwasser, folgte ein Fehler – und die SSG Langen war wieder dran. Sie hatte sogar zweimal Matchball (14:13, 16:15). Keinen nutzte sie. Mimmenhausen schon, aber erst den sechsten: Baumgärtner münzte einen Dankeball zum 21:20 um, Jalowietzki blockte Schöps zum 22:20! Und dann wurde der Mimmenhausener Jahresabschluss doch noch zu einer fröhlichen Sause. Die Sport- und Sänger-Gemeinschaft Langen war übrigens auch da mit dabei!

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TSV Mimmenhausen: Jalowietzki (AA), Friedrich (MB), Birkenberg (MB, Satz 3 und 4)), Baumgärtner (D, MVP), Rauber (AA, Markovic), Zippel (MB), Hornung (Z), Frings (L).