Volleyball, 2. Bundesliga: TSV Grafing – TSV Mimmenhausen (Samstag, 19 Uhr, Jahnsporthalle). – Nach Duellen zuletzt gegen Favoriten aus dem Topbereich der Liga trifft der TSV Mimmenhausen nun auf eine Mannschaft, der es im bisherigen Verlauf der Punkterunde auch noch nicht gelungen ist, auf der düsteren Treppe des Ligakellers ans Licht zu klettern. Der TSV Grafing ist nur eine Position besser postiert als sein Gast vom Bodensee. Eine angenehme Aufgabe für Trainer Christian Pampel und seine Jungs, sollte man meinen. Nur auf den ersten Blick.

Gegen das obere Drittel zu spielen, ist einfacher

Gegen Eltmann, Kriftel oder Gotha war es letztlich einfacher für den TSV Mimmenhausen. Der Underdog konnte im Duell mit den Besten nur gewinnen. Ein Schlagabtausch mit dem Tabellenzehnten ist dagegen ein Spiel, „in dem wir viel zu verlieren haben“, warnt der Mimmenhausener davor, den Gastgeber als leichte Beute nach lockerem Aufgalopp auf die leichte Schulter zu nehmen. Nicht nur der TSV Mimmenhausen braucht Punkte, sein Namensvetter östlich von München auch.

Grafing ist noch weit vom Saisonziel entfernt

Grafing ist die Saison mit dem Ziel angetreten, ein Spitzenverein zu werden. Daraus ist erst einmal nichts geworden. Nur drei von neun Partien hat die Mannschaft (sechs Abgänge, neun neue Spieler) von Trainer Heiko Roth gewonnen. Noch scheinen die Bayern sich nicht gefunden zu haben. Der Umbruch ist auch über die Maßen groß. Zuletzt aber, gegen Langen und die YoungStars, feierten sie zwei klare Heimsiege. Diese Serie soll in der Jahnsporthalle gegen Mimmenhausen natürlich fortgesetzt werden.

„Ich habe mir das eine oder andere Grafinger Spiel angesehen“, kennt Pampel den kommenden Gegner. Der hat in Zuspieler Alexander Brandstetter oder Außenangreifer Janik Sambale, so wie vergangene Saison schon, die Punktelieferanten in der Starting Six. Jetzt sind mit Tim Aust (Steller kam vom Ligakonkurrenten SV Schwaig) und Diagonalangreifer Michael Zierhut (Rückkehr nach beruflicher Pause) zwei zusätzliche „wichtige Spieler“ auf dem Feld. Dazu kommen die Erstliga-Erfahrenen Juro Petrusic (D), Jan Schein (AA, beide Haching) und Tom Strohbach (U, Herrsching).

Anspruchsvolle Aufgabe für TSV Mimmenhausen

Eine anspruchsvolle Aufgabe also für den TSV Mimmenhausen, der punkten muss, „wollen wir eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben“, legt Christian Pampel die Messlatte an. Die lag auch hoch gegen den Tabellenvierten Bühl vergangenes Wochenende. Chancen waren trotzdem da, obwohl der Tabellenvierte gut gespielt hatte. Weil der TV Mimmenhausen „ein paar Dinge gut gemacht hatte“, relativiert Pampel das glatte 0:3 als „nicht schrecklich“. Und hofft, dass seine Spieler die Lehrstunde nicht einfach abhaken. „Die Umstände, die zu der Niederlage geführt hatten, gehören mit in ihre Erfahrungswelt“, argumentiert der Ex-Weltklasse-Spieler. Die zu verarbeiten und daraus einen Schritt nach vorne machen, das wünscht er sich. Am Willen der Spieler liegt es wahrlich nicht, Pampel erkennt ihn im Training, dem engagierten Bestreben, sich trotz aller Widrigkeiten weiter zu entwickeln. Stabiler zu werden, dann da zu sein, „wenn der Gegner schwächelt“, wie Pampel nicht müde wird zu betonen.

Wer hat seine Nerven besser im Griff?

„Wenn der Zehnte den Elften empfängt“, kommentiert Christian Pampel trocken, „spielen die Nerven eine große Rolle“. Wer am Ende die besseren hat, wie auch immer die Nervenschlacht gewinnt, eines ist vor dem Anpfiff schon klar: Ein Spiel um die Goldene Ananas wie damals im März ist die Auseinandersetzung am Samstag garantiert nicht. Sollte sie aber ebenfalls 3:2 für Mimmenhausen enden, Christian Pampel hätte auch dieses Mal nichts dagegen.