Volleyball, 2. Bundesliga: SSG Langen – TSV Mimmenhausen 3:1. – Der TSV Mimmenhausen hat nach dem enttäuschenden 25:22, 21:25, 16:25 und 22:25 den Klassenerhalt verpasst. Seit dem Aufstieg 2018 hatte das Team von Christian Pampel sich mit genügend Abstand von jenem dunklen Gang fernhalten können, der ins Haus der sportlichen Drittklassigkeit führt. Mal weniger, auch mal sehr deutlich. Aber immer an sich selbst glaubend, aus eigener Kraft. Dieser Erfolg wäre auch in einer für Mimmenhausen so untypischen Punkterunde möglich gewesen. Trotz der teilweise unterirdischen Spielweise, dem oftmals „tiefen Griff in die Grütze“, wie Pampel die unerklärlichen Schwankungen bezeichnete.
Dennoch: Rettung für den TSV Mimmenhausen war möglich
Dennoch war Rettung in Sicht, der Verbleib in Deutschlands zweithöchster Volleyball-Liga möglich. Auch für blau-gelbe Volleyballer aus Salem, die seit dem 21. Dezember Rang zwölf und damit einen Abstiegsplatz nicht mehr verlassen hatten. Der SV Schwaig eröffnete Mimmenhausen ein klitzekleines Schlupfloch. Weil die Franken es nicht schafften, jene magischen 34 Punkte vorzeitig zu erreichen. Damit wären sie außer Reichweite des TSV gewesen. Dem Team von Kapitän Jan Jalowietzki hätten neun Punkte aus den letzten drei Partien nicht gereicht. Mehr als 33 waren für sie nicht mehr drin. Schwaig verlor in Bühl und in Ludwigsburg, blieb auf 31 Zählern wie festgenagelt sitzen.
Hoffnung also. Auf ein Fernduell am letzten Spieltag zwischen Schwaig und Mimmenhausen, und einem dann möglichen Überholvorgang Zentimeter vor der Ziellinie. Enormer Rückenwind vor einer scheinbaren Selbstverständlichkeit also für die Mimmenhausener: Eine SSG Langen besiegen, die nur zweimal zuvor in der Saison ein Spiel gewonnen hatte. So dachten wohl viele. Aber es sollte anders kommen. Favorit Mimmenhausen zeigte ein Gesicht, von dem viele glaubten, es gehöre der Vergangenheit an.
TSV Mimmenhausen versagen die Nerven beim 1:3 in Langen
Ausgerechnet in jenem Duell, das zur klaren Angelegenheit und letzten Strohhalm für den TSV werden konnte. Zugegeben, die Voraussetzungen dafür waren nicht die besten. Jan Jalowietzki hat sich den Rücken verdreht und konnte nicht mit nach Hessen fahren. „Mit dem Kapitano hätte es wohl funktioniert. Er hätte einen großen Unterschied gemacht“, bedauert Pampel. Also wurde Tim Frings Außenangreifer (Backup für den unerfahrenen Markovic) statt zweiter Libero. Die taktisch so erfolgreiche Arbeitsteilung mit Liberokollege Johann Reusch fiel aus. Aber „die Annahme war nicht das Problem“, sagt Pampel. Er legt den Finger ungewöhnlich offen in die TSV-Wunde. Sowie einige Spieler unter Druck liefern müssten, „kommen sie mit der Situation nicht gut klar“. Das ziehe sich durch die gesamte Saison. Und führte nun zum enttäuschenden Abstieg.
Besonders bitter aus TSV-Sicht: Der Wille war und ist stets da, aber dann „fällt alles auseinander wie bei einem Motor, der zu heiß geworden ist.“ Und der begann ohne gravierende Fehlzündung, auf Touren aber kam er nicht (13:10, 19:19, 24:22, 25:22), stotterte im zweiten Satz vom 17:15 zum 17:20 und 21:25. Zehn Minuten Satzpause. Zeit für TSV-Mechatroniker Pampel, die Drehzahl wieder neu einzustellen.
TSV-Maschine gerät komplett ins Stocken
Aber jetzt geriet die TSV-Maschine komplett ins Stocken. Selbst ein Dreifachwechsel von Christian Pampel (Diagonale und Außen) änderte nichts (5:12, 12:20, 16:25) am klaren Satzverlust. Bei dem sollte es nicht bleiben. Auch Durchgang vier ging verloren (8:14, 12:14, 17:21, 21:24, 22:25). Und damit auch der letzte Strohhalm. Nach sieben Spielzeiten Zugehörigkeit zur 2. Volleyball-Bundesliga muss sich der TSV Mimmenhausen verabschieden.
TSV Mimmenhausen: Baumgärtner (D, MVP, Schaugg), Rauber (AA, Frings), Friedrich (MB), Hornung (Z), Markovic (AA, Littmann), Zippel (MB), Birkenberg (MB), Reusch (L).