Fußball-Landesliga: – Die Köpfe der Spieler des VfB Waldshut hingen tief, es hatte etwas von einem stehenden K.o. und als Beobachter war man sich nicht sicher, ob es sich nur um Resignation im laufenden Spiel oder vielleicht schon im Kampf gegen den Abstieg handelte. Soeben war das 3:0 für den Tabellenvorletzten FC Zell gefallen und obwohl noch 26 Minuten zu spielen waren, war klar, dass dies die siebte Niederlage in Folge für den VfB Waldshut werden würde. Wer im kalten Wiesental noch an ein Wunder geglaubt hatte, wurde spätestens zwölf Minuten später eines Besseren belehrt, als das 4:0 für den FC Zell fiel. Ernüchternd oder vielleicht besser erschreckend war die offensichtliche Hilflosigkeit der Gäste.
„Jetzt ist es fünf nach zwölf“
Die erneute Niederlage sorgte für Frust pur. Hatte der VfB Waldshut doch gehofft, mit der Rückkehr der Stammspieler Nikita Maul und Marko Mijatovic beim ebenfalls gegen den Abstieg kämpfenden FC Zell, gegen den man in der Vorrunde noch mit 4:0 gewonnen hatte, endlich die Wende in der Negativserie einleiten zu können. Danijel Kovacevic, Trainer des VfB Waldshut, stand die Enttäuschung nach dem Schlusspfiff ins Gesicht geschrieben. „Jetzt ist es fünf nach zwölf, wir haben alles verspielt und müssen jetzt auf die anderen hoffen“, war seine erste emotionale Reaktion. Aufgeben ist für ihn aber keine Option. „Solange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir alles geben, um die nötigen Punkte gegen den Abstieg zu sammeln, aber das wird extrem schwer“, bestätigte er. Denn auch wenn insgesamt noch 18 Punkte zu vergeben sind und der VfB Waldshut nun punktgleich mit dem FC Zell (15.) und dem SV RW Ballrechten-Dottingen (14.) als 13. „nur“ auf dem vermeintlich ersten Abstiegsplatz steht, hat der Aufsteiger das mit Abstand schwerste Restprogramm. Und angesichts der Leistungen in den vergangenen Spielen und jetzt beim FC Zell, fällt es tatsächlich schwer, an eine nochmalige Trendwende zu glauben.

Fußball-Landesliga in Zahlen
Gastgeber vergibt Elfmeter
In den ersten 45 Minuten hatte nach Ansicht von Danijel Kovacevic seine Mannschaft mehr Spielanteile. Ein paar wenige echte Torchancen hatte allerdings lediglich der FC Zell. Zieht man dann noch den vom Gastgeber vergeben Foulelfmeter in der 19. Minute mit ins Kalkül, war das 0:0 zu Halbzeitpause für die Gäste schon ein wenig schmeichelhaft.

Drei Gegentreffer in zehn Minuten
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten war es zunächst der VfB Waldshut, der einige Akzente setzen konnte und durch Bruno Golic die erste Torchance hatte. Doch schon bald übernahm der FC Zell wieder das Kommando. Und nach gleich zwei hochkarätigen Chancen für die Wiesentäler war der Führungstreffer in der 56. Minute nur die logische Folge. Wie schon beim ersten Gegentreffer war der VfB Waldshut auch beim zweiten Gegentor neun Minuten später im Umschaltspiel von Offensive auf Defensive viel zu langsam. Der erneute Gegentreffer war dann im Grunde die Entscheidung. Denn noch völlig geschockt fiel nur eine Minute später auch noch das 0:3. „Nach dem 0:2 haben wir es mental nicht geschafft, noch einmal zurückzukommen“, sah es auch Danijel Kovacevic so. Hinzu kam, dass der Gastgeber dem VfB Waldshut in den letzten 30 Minuten körperlich überlegen schien. Der Treffer von Saban Ljimani in der 82. Minute zum 1:4 war nur noch Ergebniskosmetik.