Fußball: – Günther Streit bringt es auf den Punkt: „Das Angebot der Streetkickers 39 ist für uns Gold wert.“ Der Rektor der Neumattschule Stetten im Lörracher Süden war einer der ersten, die im vergangenen Jahr das von Jan Hebding gemeinsam mit Julia und Patrice Glaser offerierte Angebot angenommen haben. Das Trio hat in Lörrach eine soziale Organisation geschaffen, die in erster Linie bei Kindern und Jugendlichen die Bewegung fördern möchte.
Aus dem zarten Pflänzchen „Streetkickers 39“ ist binnen eines Jahres dank der fürsorglichen und weitsichtigen Pflege durch das Gründer-Trio schon ein gut belastbares Bäumchen mit zehn Ästen geworden. So viele „Spielgestaltende“ kümmern sich mittlerweile um die Mädchen und Jungs in zwölf Lörracher Grundschulen: „Wir bieten seit Jahresbeginn insgesamt 22 Angebote pro Woche und sind damit an jeder Grundschule der Stadt vertreten“, beschreibt Patrice Glaser das Angebot.
Der 29-Jährige, regional bekannt als Fußballer beim FV Lörrach-Brombach und seit 2021 beim TuS Binzen, betont vor allem das ehrenamtliche Engagement der Teams der Streetkickers 39: „Wir können lediglich eine pauschale Aufwandsentschädigung – je nach Angebot an der jeweiligen Schule – anbieten.“

Der monetäre Lohn für junge Menschen, die bei den Streetkickers 39 mitmachen, ist also überschaubar und eher am Interesse der Kinder messbar: „Das Angebot, über das wir dank der Streetkickers 39 während des Sportunterrichts und im Rahmen der kompletten Ganztagsbetreuung verfügen, kommt im Lehrerkollegium und vor allem bei den Eltern sehr gut an“, betont Günther Streit: „Wir haben jetzt einen Fußballkurs für Mädchen angeboten und kaum war der angelaufen, standen auch die Jungs auf der Matte.“
Breites Angebot für alle Kinder
Doch nicht nur der Fußball steht im Fokus. An den Schulen sollen auch andere Ballsportarten angeboten werden, denn letztlich geht es darum, die Kinder von Computern und Konsolen weg zu locken: „Wir sind für alle Kinder da – egal woher sie kommen und welchen sozialen Hintergrund sie haben“, sagt Patrice Glaser und zeigt auf eine kickende Mädchen-Schar, die sich auf dem kleinen Kunstrasenplatz des TuS Stetten tummelt.

Hier gibt es Tipps in der Ballführung von Julia Glaser. Gebannt schauen die Mädchen auf die Füße der 26-Jährigen. Dass Julia Glaser mit dem Ball umgehen kann, begeistert die Kinder. Schließlich spielt sie seit einiger Zeit bei der 2. Mannschaft des Bundesligisten SC Freiburg und genoss zuvor eine fußballerische Aus- und Weiterbildung beim FC Basel.
Praktikum bei den Streetkickers 39
Neben Julia Glaser assistiert Hannah Steinmacher bei der Betreuung. Die 18-jährige Abiturientin zählt seit ein paar Wochen zum Team der Streetkickers: „Ich möchte auf Lehramt studieren und mache hier ein anerkanntes Praktikum“, erzählt sie: „Ich sammle wertvolle Erfahrungen. Hauptsache ist, die Kinder und wir haben Spaß. Und den haben wir.“
Als „gelernte“ Basketballerin bringe sie gute Voraussetzungen mit, freuen sich die „Macher“ der Streetkickers 39 über das Engagement von Hannah Steinmacher. Schließlich gehe es beim Sport nicht immer nur um den Lederball. In den Sportstunden mit den Streetkickers 39 werden auch allgemeine Bewegungs- und Ballspiele angeboten. Schon jetzt zeige sich die Kompetenz der jungen Schülerin: „Sie hat ein gutes Gefühl im Umgang mit den Kindern und schafft es, soziale Werte zu vermitteln“, betonen die Verantwortlichen.
Sponsoring durch Sparkasse Lörrach-Rheinfelden
Das ist auch dem Herrn im Anzug am Spielfeldrand nicht entgangen: Rainer Liebenow, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, ist mit seinem Kommunikationsleiter Lutz Pankrath und seiner Medienreferentin Tiziana Iannone zu Besuch. Mit Begeisterung verfolgen sie das Treiben auf dem Sportplatz. „Es war eine gute Entscheidung, uns fürs Sponsoring der Streetkickers 39 zu entscheiden“, erklärt Liebenow, der mit Jan Hebding und dessen Team einen Vertrag über drei Jahre abgeschlossen hat: „Wir sind vom nachhaltigen Konzept überzeugt. Die Streetkickers 39 haben mit ihrem ehrenamtlichen Engagement, das sich übers gesamte Stadtgebiet erstreckt, bei uns offene Türen eingerannt.“

Die nunmehr zur Verfügung stehenden Mittel werden, so betont Patrice Glaser ausschließlich zweckgebunden eingesetzt: „Es müssen immer wieder Sportartikel und Übungsgeräte angeschafft werden. Um diese Unterstützung sind wir sehr froh.“ Letztlich soll dieses Geld über die Arbeit in den Schulen wieder zurück an die Menschen in der Stadt fließen: „Der Fußball ist unser Werkzeug und hilft uns, das Konzept der Freiheit, Toleranz, Miteinander, Mut und Selbstverwirklichung spielerisch umzusetzen“, so Glaser.