Fußball: Der April 2024 hatte für Julika Reiner und Christian Duffner nicht nur schöne Tage. Nachdem die Vorsitzende des FC Schonach und der damalige Sportvorstand des FC Schönwald offiziell bekannt gegeben hatten, dass die Nachbarvereine auch bei den Aktiven eine Spielgemeinschaft gründen werden, gab es nicht nur Freudentänze in den beiden Gemeinden. Zwei jahrzehntelange Lokalrivalen machen nun gemeinsame Sache. Da mussten einige Mitglieder der beiden Vereine erstmal schlucken.

Fragen taten sich auf, deren Antworten kritisch beäugt wurden: Wie ist der Name? Welcher Club steht in diesem Namen zuerst? Wie sind die Farben der SG? Wie ist die Verteilung der Heimspiele? In einem Kooperationsvertrag wurden diese Antworten detailliert festgehalten. Zumindest die Namensgebung SG Schwarzwald-Union Schönwald-Schonach war anfangs gewöhnungsbedürftig.

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Julika Reiner sagt zurückblickend: „Die ersten paar Wochen nach der Bekanntgabe gab‘s natürlich kritische Stimmen, die aber im Laufe der Saison sehr leise wurden. Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass es ein sehr anstrengendes Jahr für alle Funktionäre war.“ Für die Schonacherin gab es keine Alternative: „Mit Blick auf die Entwicklung in der Region war dieser Schritt zur Spielgemeinschaft unumgänglich. Ich bin unglaublich dankbar, dass unser Mut belohnt wurde.“

Mittlerweile sind knapp 14 Monate seit der Bekanntgabe der SG vergangenen und die Fußball-Welt zwischen Schonach und Schönwald sieht um einiges anders aus. Die Spieler wurden schnell zu einer Gemeinschaft, und das Premieren-Jahr hätte sportlich besser kaum sein können. Die erste Mannschaft wurde Kreisliga A-Vizemeister, die „Zweite“ und „Dritte“ in ihren jeweiligen Ligen Meister. Zudem waren die Zuschauerzahlen bemerkenswert. Zweimal wurde sogar die 1000er-Marke geknackt. Bei einem Kreisligisten außergewöhnlich. Genauso wie die Tatsache, dass über 50 Spieler im März beim Trainingslager in der Türkei dabei waren. Und die Krönung der Premieren-Saison war natürlich der Bezirksliga-Aufstieg mit dem unvergesslichen Fußball-Krimi gegen die SG Riedböhringen/Fützen am vergangenen Samstag.

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Für Trainer Mario Ketterer ist dies alles die Bestätigung, dass die SG-Entscheidung „goldrichtig war“. Er betont allerdings, dass in den letzten zwölf Monaten „viele Personen mit viel Arbeit und viel Herzblut“ dafür gesorgt haben, dass die SG zu einer Erfolgsgeschichte wird. „Es war ein riesengroßer Aufwand und nicht immer einfach. Manchmal auch sehr emotional“, so Ketterer. Auch als Trainer sei es eine besondere Herausforderung gewesen. „Es ist nicht leicht, wenn man 50 Spieler zufriedenstellen muss. Aber wir sind mittlerweile eine riesengroße Einheit.“ Im März übernahm Oliver Masny beim FC Schönwald den Posten von Christian Duffner als Sportvorstand. Im ersten Halbjahr der SG war er als Co-Trainer tätig und kennt somit die Entstehung und Entwicklung bestens.

Die Vorfreude auf die Bezirksliga-Saison bei der SG Schwarzwald-Union ist groß. Vor allem auf die Lokalderbys gegen den FC Furtwangen und die SG Eintracht Neukirch-Gütenbach. Kevin Pfau und Yannick Markon werden dann nicht mehr als Co-Trainer dabei sein. Beide hören aus zeitlichen Gründen auf. Dafür kommt Manuel Passarella vom FV/DJK St. Georgen und verstärkt das Trainerteam.

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Bei aller Euphorie nach den ersten zwölf Monaten. Eines dürfte jedem der Beteiligten klar sein: Mit Erfolg fällt vieles leichter. Das anstehende zweite Jahr in anspruchsvolleren Spielklassen wird zu einer weiteren, vielleicht größeren Herausforderung. Auf jeden Fall wurde im Premierenjahr ein solider Grundstein gelegt, damit die SG Schwarzwald-Union mit viel Optimismus und weniger Kritikern in die Zukunft schauen. Julika Reiner und Christian Duffner dürfte das besonders freuen.