Seit seinem Durchbruch mit „Adios Amor“ im Jahr 1982 gehört Andy Borg zu den festen Größen der deutschen Schlagerszene. Auch nach über 40 Jahren im Rampenlicht denkt der Wiener Entertainer nicht ans Aufhören – im Gegenteil: Am 19. April steht er erneut auf der Bühne, diesmal mit seiner Show „Schlager & Spaß mit Andy Borg“ im Münchner Circus Krone. Doch kurz vor dem Auftritt zeigt sich der Sänger im Gespräch mit der Abendzeitung nachdenklich – und spricht Klartext über das Verhalten einiger Kollegen.
Dafür hat Andy Bor „gar kein Verständnis“
Dass Andy Borg trotz seines Erfolgs geerdet geblieben ist, beweist eine Anekdote, die sich kürzlich bei einem seiner Auftritte in München ereignete. Für die „Schlagernacht des Jahres“ sollte er in der Olympiahalle auftreten, wurde jedoch zunächst nicht durchgelassen – der Pförtner hatte ihn nicht erkannt. Statt sich darüber zu ärgern, nahm Borg die Situation mit Humor. „Wenn der Pförtner trotzdem freundlich ist, auch wenn er nicht weiß, dass ich einer aus dem Fernsehen bin, hat das für mich noch mehr Gewicht“, sagt er. Der Sänger betont: Er verlange keine Sonderbehandlung – im Gegenteil. „Für so etwas habe ich auch gar kein Verständnis.“
Diese Haltung zieht sich durch seine gesamte Karriere. Star-Allüren und Extrawürste sind für ihn ein Fremdwort. „Man ist nicht von heute auf morgen deutschlandweit bekannt, und man weiß, wo man herkommt“, erklärt der 65-Jährige. In der Musikbranche sei Erfolg ohnehin Geschmackssache, sagt er. „Da muss man froh sein, wenn man ein, zwei – oder in meinem Fall – 40 Jahre damit sein Geld verdienen darf.“
Andy Borg und ein Promi-Bonus? Nein, danke!
Trotz aller Lockerheit gibt es für Andy Borg auch Schattenseiten im Rampenlicht – vor allem, wenn es um die Erwartungen seines Publikums geht. „Die größte Herausforderung ist der Versuch, es so vielen wie möglich recht zu machen“, sagt er. Er wolle den richtigen Ton treffen, möglichst viele Menschen glücklich machen. Dieser Anspruch, es allen recht zu machen, sei für den Künstler eine ständige Gratwanderung.
Vielleicht ist es gerade diese Bescheidenheit, die Andy Borg bei seinen Fans so beliebt macht. „Ich fühle mich nicht als Star, das geht nur so lange gut, wie das Publikum und ich Spaß miteinander haben“, sagt er. Dass ihm genau das auch nach vier Jahrzehnten noch gelingt, zeigt nicht nur seine anhaltende Bühnenpräsenz – sondern auch sein entspanntes, menschenfreundliches Auftreten.
Wie er selbst sagt: „Ich bin ja Wiener, wir haben die Gemütlichkeit erfunden.“ Ein Satz, der Andy Borg wohl treffender beschreibt als jeder Schlagertext.
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