Angriff an der Küste: Mehr als 4000 Landungsboote brachten 150 000 alliierte Soldaten an Land. Die meisten waren Amerikaner, Briten und Kanadier. Beteiligt waren Franzosen, Polen und Australier. Die Landung erfolgte an einem 30 Kilometer langen Küstenstreifen, den die Alliierten in fünf Landezonen eingeteilt hatten.
Invasion im Hinterland: Zudem landeten 23 000 alliierte Fallschirmjäger im Rücken der deutschen Verteidiger an der Küste. Sie hatten die Aufgabe, wichtige Punkte wie Straßenkreuzungen einzunehmen und zu sichern. Viele Soldaten wurden bei der Landung im sumpfigen Gelände versprengt und mussten in kleinen Gruppen Anschluss an ihre Einheiten suchen.
Der General:
Der führende Kopf hinter der Invasion war US-General Dwight D. Eisenhower (1890-1969). Er wurde im Dezember 1943 Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Nordwesteuropa und leitete damit die „Operation Overlord“. Nach Kriegsende wurde Eisenhower Gouverneur der US-Besatzungszone und trat 1952 als Präsidentschaftskandidat für die Republikaner an. Er führte die USA durch den Koreakrieg (1950-1953) und regierte- sehr populär- über zwei Amtszeiten bis 1961. Im folgte der Demokrat John F. Kennedy.
Die Verteidiger:
Die deutsche Wehrmacht hatte die Lage falsch eingeschätzt und mit einer Invasion weiter nördlich bei Calais gerechnet, der engsten Stelle des Kanals, wo die meisten Divisionen und Panzereinheiten stationiert waren. Am Ende hatten die Deutschen „der größten alliierten Invasion, die jemals gebildet wurde“, wie es der britische Historiker Toby Haggith vom Imperial War Museum nennt, am Tag der Landung nur 50000 Mann entgegenzusetzen.
Der Atlantikwall:
Dieses von den Deutschen errichtete Bollwerk war eine 2685 Kilometer lange Verteidigungslinie entlang der Küsten des Atlantiks, Ärmelkanals und der Nordsee mit mehr als 8100 Bunkeranlagen. Etwas mehr als die Hälfte der von Adolf Hitler im September 1942 geforderten 15000 Befestigungswerke, also pro Kilometer 15 bis 20 Bunker, waren fertiggestellt. Die Bauten wurden von der zur Zwangsarbeit verpflichteten Bevölkerung aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, den britischen Kanalinseln sowie dem Deutschen Reich errichtet.
Die Organisation Todt – eine paramilitärische Bautruppe, benannt nach ihrem Führer Fritz Todt – betrieb die Baustellen weitgehend ohne große Maschinen. Insgesamt arbeiteten ab November 1943 291 000 Mann am Atlantikwall. Die militärische Überwachung unterlag Generalfeldmarschall Erwin Rommel (1891-1944), der Hitlers Krieg in Afrika geführt hatte.
Tote und Verwundete:
Am Abend des D-Day registrierten die Alliierten Verluste von rund 12 000 Mann, darunter etwa 4400 Tote. Die Zahl der deutschen Verwundeten, Vermissten und Gefallenen wird auf 4000 bis 9000 Mann geschätzt. Im weiteren Verlauf der „Operation Overlord“ sollen bis zur Eroberung von Paris im August 1944 200 000 Deutsche und 70 000 Verbündete ums Leben gekommen sein. In der verwüsteten Normandie starben bis zu 20 000 Zivilisten. Die genaue Anzahl der Toten lässt sich nicht mehr ermitteln.