Die DRF Luftrettung hat einen neuen Rettungshelikopter am Flugplatz Freiburg: Der Hubschrauber vom Typ Airbus Helicopters H145 kann bei Notfalleinsätzen die Leitstellengebiete Freiburg, Waldshut, Lörrach, Emmendingen, Ortenau, Mittelbaden und Villingen-Schwenningen abdecken.
Zudem absolviert er Intensivpatienten-Transporte in ganz Baden-Württemberg. Vom Freiburger Flugplatz aus ist der DRF-Heli täglich von 8 Uhr bis Sonnenuntergang im Einsatz.

Sicherheit bei Triebwerkschaden
Starke Triebwerke mit je 828 PS sorgen dafür, dass die H145 selbst dann noch in der Luft bleiben kann, wenn eine der zwei Turbinen ausfallen sollte. Sie fliegt dann mit einem laufenden Motor zum nächsten Landeplatz und macht eine Sicherheitslandung. Selbst beim gleichzeitigen Ausfall beider Triebwerke bleibt der Heli flugfähig und voll steuerbar. Allerdings muss der Pilot den Helikopter dann rasch quasi im Segelflug auf einem Feld, einer Wiese oder einer sonstigen geeigneten Fläche aufsetzen. Dieses Notverfahren wird von den Crews geübt.
Neueste Medizintechnik
In der H145 ist jetzt auch mehr Platz für Arzt, Notfallsanitäter und bis zu zwei Patienten auf Liegen. Die Ausrüstung an Bord ist auf dem neuesten Stand der Medizintechnik und ermöglicht eine bestmögliche Versorgung, auch für Intensivpatienten. Zudem ist sie modular aufgebaut und kann je nach Einsatzzweck variiert werden.

Autopilot entlastet die Crew
Aber vor allem der Pilot hat im neuen H145 leichteres Spiel. Er wird von einem besonders leistungsfähigen Autopilot unterstützt. Dieser kann alle Steuerfunktionen übernehmen, ein programmiertes Ziel oder auch einen Flughafen anfliegen. Die neueste Version absolviert sogar einen automatischen Start oder hält einen Schwebeflug exakt über einer festgelegten Position mit GPS-Hilfe.
Ein neuartiger Rotor im Heck
Anders als die beiden früheren Modelle hat die neue H145 keinen freilaufenden Heckrotor mehr. Dessen schnell drehende Rotorblätter konnten unvorsichtige Menschen am Boden verletzen oder bei Berührung mit einem Hindernis abscheren. Dann wäre ein Crash unausweichlich. Stattdessen gibt es bei der H145 einen sogenannten Fenestron-Heckrotor. Bei diesem drehen sich die Rotorblätter in einem ummantelten Gehäuse. Dadurch sind sie besser vor Beschädigungen geschützt. Gleichzeitig ist so auch eine potentielle Gefahrenquelle gebannt.
Reichweite von 700 Kilometern
Die Einsatzdauer liegt bei mehr als drei Stunden plus Reserve. Bis zu 260 km/h schnell und etwa 700 Kilometer weit kann die H145 fliegen. Mit ihr werden deshalb auch Patienten von Intensivstationen zwischen weiter entfernten Kliniken befördert. Denn die Maschine ist nachtflugtauglich und kann auch im Instrumentenflug durch Wolken fliegen, wenn der Pilot eine entsprechende Berechtigung besitzt.

Sogar als Bergretter taugt die neue Maschine: Die Freiburger H145 ist mit einer fest installierten Rettungswinde ausgerüstet, mit der etwa im Hochschwarzwald der Notarzt oder ein Mitglied der Bergwacht Schwarzwald abgeseilt und auch ein Patient in schwierigem Gelände aufgenommen werden kann. Mitglieder der Bergwacht Schwarzwald und die Freiburger Heli-Crew trainieren seit längerem gemeinsam für derartige Einsätze.
Aber auch die Anrainer am Freiburger Flugplatz freuen sich über die neue Maschine. Denn sie ist deutlich leiser wie ihre Vorgänger.
Viele Bestellungen
Die DRF mit Sitz in Filderstadt hat bereits vor mehr als sechs Jahren 25 Maschinen dieses Typs fest bestellt. Sie lösen an den Rettungsstationen in Deutschland, Österreich und Liechtenstein die älteren Muster vom Typ Bk117 ab. Bereits 2014 ging der erste neue Heli vom Typ H145 bei der DRF in Betrieb. Er sieht zumindest von vorne ähnlich aus wie seine Vorgänger Bk117 oder EC145. Die wurden noch unter dem Firmennamen Eurocopter gebaut. Seit 2014 nennt sich das deutsch-französische Unternehmen Airbus Helicopters.