Eigentlich ist es eine bewährte Symbiose: Erst belebt das Burgfest den Hohentwiel, dann folgen bis zu vier Konzerte des Hohentwielfestivals. Beide Großveranstaltungen nutzen die Infrastruktur, die eigens dafür geschaffen wird. Doch das kostet die Stadt Singen viel Geld, es geht um rund 500.000 Euro pro Jahr. 2024 wurde deshalb beschlossen, das Burgfest 2025 abzusagen und das Hohentwielfestival auf den Rathausplatz zu verlegen. Jetzt steht fest: Auch 2026 wird das so sein. Das hat der Gemeinderat am Dienstagabend, 29. Juli, bei einer Gegenstimme beschlossen. Allerdings mit dem Zusatz, im Herbst eine Arbeitsgruppe oder einen Workshop einzurichten, wo klar wird, wie man ab 2027 eine kleinere Version des Burgfests veranstalten kann.

Die Stadt geht davon aus, „dass sich die finanzielle Situation auch im Jahr 2026 nicht in dem Maße verbessert haben wird, dass eine Durchführung des Hohentwielfestivals im Haushaltsplan 2026 abgebildet werden kann“. So steht es in der Sitzungsvorlage. Dem schloss sich auch die Mehrheit des Gremiums an. Denn besonders die nötigen, aber umfangreichen Sicherheitsanforderungen machen die Veranstaltung nicht nur hinsichtlich Personal und Logistik aufwändig, sondern auch teuer.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Gemeinderäte äußern in der Sitzung durch die Bank ihr Bedauern über diese Entscheidung. Doch angesichts der finanziellen Lage und der wachsenden Anforderungen, was etwa den Naturschutz anbelangt, gehe es nicht anders. Roland Frank vom Eigenbetrieb Kultur und Tagung (KTS) betont, dass die Rahmenbedingungen auf dem Rathausplatz gut sind. „Die Risiken sind viel geringer, die Leute kommen im Falle einer Evakuierung besser weg‘, so Frank.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Veranstalter des Hohentwielfestivals Kokon hat bereits am Wochenende zum Abschluss des diesjährigen Festivals erklärt, dass er bereit für 2026 ist – egal ob auf dem Berg oder Rathausplatz. Die Kontakte mit den Künstlern für das nächste Jahr seien bereits geknüpft, sagte Xhavit Hyseni als Geschäftsführer. Wer auf der Liste steht, könne er allerdings noch nicht verraten: „Die Verträge sind noch nicht unterzeichnet.“

Rückkehr ist ausdrücklich möglich

Mit der Absage des Burgfestes 2026 und erneuten Verlegung des Hohentwielfestivals sei jedoch nicht das Ende der Symbiose eingeläutet, betont die Stadtverwaltung: „Die Aussetzung im Jahr 2026 stellt ausdrücklich keine endgültige Einstellung der Veranstaltung in der Festungsruine Hohentwiel dar.“

Für das Jahr 2025 habe das Regierungspräsidium bestätigt, dass das Aussetzen der Veranstaltung keine Auswirkung auf künftige Genehmigungen hat. Die Stadt gehe davon aus, dass dies ebenso für das Jahr 2026 gilt. „Eine entsprechende Bestätigung soll zeitnah eingeholt werden“, heißt es weiter.