In Bayern freuen sich die Kinder über schneefrei, in Österreich wächst derweil die Sorge vor Lawinen: Die Schnee-Situation im Alpenraum wird Experten zufolge immer dramatischer. In Bayern gab es im Bahnverkehr Verspätungen und einzelne Zugausfälle.
Behörden bereiten sich auf höchste Lawinenwarnstufe vor
In den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach fällt derweil bis Freitag an allen staatlichen Schulen der Unterricht aus. Das Landratsamt Miesbach rief wegen des Schnees den Katastrophenfall aus.

„Die nächste Unwetterwarnung für den Alpenrand steht bevor“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. Die Behörden in Tirol bereiten sich auf die höchste Lawinenwarnstufe vor. Besonders betroffen ist Tirol, wo stellenweise schon jetzt drei Meter Schnee und mehr liegen. Zudem musste in Österreich ein kleineres Skigebiet in den Ostalpen komplett geschlossen werden. Die acht Lifte am Hochkar wurden eingestellt, weil die Zufahrtsstraße wegen Lawinengefahr gesperrt wurde.
Zwei seit Samstag vermisste Schneeschuhwanderer wurden am Montag tot geborgen. Die 23-jährige Jägerin und der 28 Jahre alte Jäger wurden unter einem Lawinenkegel im österreichischen Tennengau entdeckt. Das Paar wollte Reviereinrichtungen kontrollieren und die Wildfütterung auffüllen.“
40 Bergretter suchten in Niederösterreich obendrein nach zwei Tourengehern. Ein 35-jähriger Slowene starb bereits am Sonntag im Skigebiet Zauchensee, als er abseits der Skipiste im einen Meter tiefen Schnee stürzte.

Drei Tage Schulfrei in Lindau
In Lindau fiel nicht nur am Montag der erste Schultag nach den Ferien aus, sondern auch in den nächsten beiden Tagen wird in der Stadt am östlichen Bodensee kein Unterricht stattfinden, wie Erik Jahn vom Lindauer Landratsamt bekannt gab.
Grund dafür sind die ungewöhnlich starken Schneefälle, die besonders das Lindauer Stadtgebiet betreffen.
Bauhof-Leiter Dany Hemkens erklärte die Probleme, die Lindau mit dem Schnee hat mit den besonderen Begebenheiten des Stadtgebietes.
„Teile Lindaus liegen auf 470 Meter, andere auf 395 Metern, da kann es in einem Bereich schneien und im anderen regnen und wir haben viele extrem enge und dicht besiedelte Straßen.
Zwar sind inzwischen wieder alle Buslinien in Betrieb, jedoch sind nach wie vor viele Haltestellen nicht geräumt und die Gefahr durch Schneebruch bleibt bestehen.
Es schneit kräftig weiter
Zu weiterem Neuschnee in den Bergregionen kommt ab diesem Dienstag starker Wind hinzu, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) vorhersagt. Auch Orkanböen seien auf Gipfeln möglich. Zunächst schneit es oberhalb von 500 bis 800 Metern weiter, besonders kräftig in Teilen von Schwarzwald, Erzgebirge, Bayerischem Wald und in den Alpen.
Der DWD warnte wegen der Sturmböen vor erheblichen Schneeverwehungen, die auch den Verkehr auf Straßen und Schienen treffen könnten. Ab Dienstagabend sinkt die Schneefallgrenze auf 200 Meter. Ab Mittwoch lässt der Wind der Vorhersage zufolge nach, im Westen und Norden auch die Schauer. Im Süden und Osten regnet oder schneit es weiter, in den Alpen und im Erzgebirge auch kräftiger.