„Am stärksten haben mich die ehrliche Anteilnahme und das tiefe Mitgefühl beeindruckt, die in der gesamten Stadt zu spüren waren, ausgedrückt durch das kaum zu überschauende Blumenmeer und besonders auch die ruhige und würdevolle Teilnahme der zahllosen Menschen entlang der Straßen“, so fasst Bernhard Prinz von Baden seine Eindrücke von den Trauerfeierlichkeiten für die am 8. September verstorbene Königin Elizabeth II. zusammen.

Seine Familie wurde beim Staatsbegräbnis, der Trauerfeier und Beisetzung der Queen am 19. September durch die Markgräfin und das Erbprinzen-Paar Bernhard Prinz von Baden und Stephanie Prinzessin von Baden vertreten.

„Ein immerwährendes Vorbild“

Der Tod der Königin sei für ihn „ein immenser Verlust“, hatte er vor seiner Abreise nach Großbritannien gesagt. Aber sie werde „für uns alle ein immerwährendes Vorbild bleiben“.

Die feierlichen Prozessionen zur Londoner Westminster Abbey und der St.-Georgs-Kapelle auf Schloss Windsor bezeugten „die große und kaum zu fassende Wirkung und Ausstrahlung, welche Königin Elizabeth II. auf die Menschen nicht nur im Vereinigten Königreich hatte“, wird der 52-Jährige, der die Geschäfte des Hauses Baden führt, in einer Mitteilung zitiert.

Bernhard Prinz von Baden (Dritter von rechts) auf dem Weg zur Trauerfeier für die Queen in Windsor. Fotografen konnten dort keine Bilder ...
Bernhard Prinz von Baden (Dritter von rechts) auf dem Weg zur Trauerfeier für die Queen in Windsor. Fotografen konnten dort keine Bilder machen, in der Live-Übertragung des ZDF im Fernsehen sowie als Livestream im Internet war der 52-Jährige aber zu sehen. Links hinter ihm gehen Silvia und Carl XVI. Gustaf von Schweden, rechts sieht man auch Beatrix, ehemalige Königin der Niederlande. | Bild: Screenshot ZDF

Für ihn, seine Frau und seine Mutter hätten jedoch die Gottesdienste im Zentrum gestanden. Von den eigentlichen Trauerzügen habe man eher wenig mitbekommen, da man sich die überwiegende Zeit innerhalb der beiden Kirchen aufgehalten habe.

„Für uns standen die eindrucksvollen kirchlichen Zeremonien im Mittelpunkt, also der Blick auf den wesentlichen Kern der Trauerfeierlichkeiten“, so Bernhard Prinz von Baden weiter. „Es ist kaum zu beschreiben, wie jede Handlung, jedes Detail, jede Position aller Mitwirkenden Bedeutung und durchdachte Funktion hatte. Alles strahlte Geschichte, Tiefe und Würde aus“, sagt er.

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Es sei dabei nicht um Show, sondern um Substanz, Gemeinschaft und Bezüge historischen und familiären Gehalts gegangen, betont er. „Dies alles in unmittelbarer Nähe aus der ersten Reihe und im Kreis der Familie beobachten und miterleben zu dürfen, war ergreifend. Besonders wohltuend war es, nach diesem denkwürdigen Ereignis mit der königlichen Familie zusammenzukommen, um zu kondolieren und sich im Trost auszutauschen.“

Prinz Philip, bis zu seinem Tod im April 2021 Ehemann der Queen, war der Großonkel von Bernhard Prinz von Baden – Elizabeth II. war die Schwägerin seiner 1969 verstorbenen Großmutter.