Wer so erfolgreich ist wie Anna-Lena Forster, kann schon mal ins Straucheln kommen bei der persönlichen Titelbilanz. „Sieben Paralympics-Medaillen“ habe sie bisher gewonnen, erzählt die Monoski-Fahrerin aus Radolfzell-Stahringen, um sich dann lachend gleich selbst zu berichtigen und zweimal Edelmetall der beachtlichen Sammlung hinzuzufügen. Neunmal stand Forster auf dem Siegertreppchen bei den Winterspielen für Sportler mit körperlicher Behinderung. Nach zweimal Silber und einmal Bronze beim Debüt in Sotschi 2014 war vier Jahre später Doppel-Gold der Lohn für starke Leistungen in Pyeongchang. In Peking (2022) setzte die heute 29-Jährige mit zwei Siegen und zweimal Silber noch einen drauf.

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Bevor es im nächsten Jahr bei den Paralympics in Cortina D‘Ampezzo wieder auf die große Bühne geht für die erfolgsverwöhnte Berufssportlerin, konzentriert sich Forster auf Wettkämpfe, die zwar nicht ganz die Strahlkraft der Weltspiele erreichen, aber dennoch einen großen Wert haben für die Stahringerin. Wie der dreitägige Weltcup auf der Fis-Strecke am Feldberg in dieser Woche, wenn zum ersten Mal die Weltelite des alpinen Para-Skisports zu Gast in Deutschland ist.

Kein Heimspiel für Anna-Lena Forster

Trotz der Nähe zu ihrer Wahlheimat Freiburg ist der Feldberg-Weltcup kein Heimspiel für Forster, deren linker Oberschenkel stark verkürzt ist und deren rechtes Bein komplett fehlt. „Die Strecke kenne ich nicht so gut. Der Feldberg ist nicht so schneesicher“, erzählt sie. Ihrer Vorfreude tut dies aber keinen Abbruch. „Es haben sich schon viele Verwandte, Bekannte und Freunde angekündigt“, sagt die Frau mit dem Bachelor in Psychologie. „Das wird schon etwas Besonderes für mich, wenn im Zielraum viele vertraute Gesichter sind“, fiebert Forster dem ersten Start am heutigen Dienstagmorgen entgegen.

„Das wird schon etwas Besonderes für mich, wenn im Zielraum viele vertraute Gesichter sind!“
Anna-Lena Forster, Paralympics-Siegerin, über den Weltcup am Feldberg
Bild 1: Anna-Lena Forster freut sich auf viele Fans am Feldberg
Bild: Nico Feißt/DBS

Nach einem Sturz vor Kurzem beim Training in Berchtesgaden stand der Weltcup mit drei Slalomrennen kurz auf der Kippe für sie. Die Gehirnerschütterung ist jedoch überstanden, alles ist angerichtet für weitere Weltcup-Erfolge von Anna-Lena Forster nach dem eher durchwachsenen Saisonauftakt in Österreich mit einem Sieg, einer Silbermedaille und einem vierten Platz sowie der Steigerung mit dem Vierfach-Triumph in Frankreich. Und 2026 in Italien soll weiteres Paralympics-Edelmetall folgen – auch wenn Anna-Lena Forster das Medaillen-Zählen dann noch ein bisschen schwerer fallen dürfte.