Fußball: Al-Hilal Riad ist seit Freitag am Öschberghof und hat ein zweiwöchiges Trainingslager bezogen. Der Klub-WM-Viertelfinalist spielt zweimal in Balingen, schottet sich aber ab.

Die Mannschaft aus Saudi-Arabien ist nach West Ham United und RB Leipzig das dritte Profiteam, das in diesem Sommer am Öschberghof logiert. Bundesligist RB Leipzig reiste am Mittwoch planmäßig ab.

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Die Sachsen waren voll des Lobes über das Trainingslager auf der Baar. Jetzt ist Al-Hilal Riad da und zwar bis zum 15. August.

Der reiche Club aus Saudi-Arabien sorgte jüngst in den USA bei der Klub-WM für Furore, schlug er doch im Achtelfinale sensationell Manchester City mit 4:3. Erst im Viertelfinale war gegen Fluminense Rio de Janeiro Schluss für die Mannschaft von Trainer Simone Inzaghi.

Dieser hatte Al-Hilal kurzfristig nach dessen Champions-League-Endspielniederlage mit Inter Mailand gegen PSG (0:5) übernommen.

Al-Hilal hat nun den französischen Top-Abwehrspieler Theo Hernandez vom AC Mailand verpflichtet. In Saudi-Arabien startet die Saison Ende August. Bis dahin will Inzaghi sein Team unter anderem auf der Baar fit bekommen.

Kein öffentliches Training am Öschberghof

Am späten Freitag-Nachmittag bat Inzaghi seine Mannschaft zur ersten Einheit auf die Plätze nach Aasen. Es wurde hart und gut trainiert. Am Samstag wurde das Vormittagstraining kurzfristig gestrichen, lediglich die Torhüter, darunter der marokkanische Nationalkeeper Bono, machten ein paar Übungen.

Dafür gab es am späten Nachmittag eine knackige Einheit, die fast zwei Stunden dauerte. Verschiedene Spielformen wurden geprobt. Inzaghi gab dabei alle Instruktionen sehr laut weiter. Schade nur, dass Al-Hilal nicht öffentlich trainierte. Daran wird sich wohl auch nichts ändern.

Der Fanandrang hielt sich in Grenzen, am Samstagnachmittag waren rund 40 Personen, darunter meist Kinder und Jugendliche, bei den Plätzen in Aasen und versuchten, ein Autogramm oder Selfie zu ergattern.

Richtig ärgerlich dabei, dass ein Betreuer von Al-Hilal die Fans verwirrte, zu ihnen sagte, die Spieler würden laufen beziehungsweise auf der anderen Seite mit den Golf-Carts zurück an den Öschberghof fahren und so die Kids weglockte, damit der Großteil der Mannschaft unbehelligt in den Bus einsteigen konnte.

Ein paar Autogramme gab es dann doch noch, so beispielsweise von Neuzugang Hernandez. Auch Rafeeq Mohamad, Al-Hilal-Fan aus Villingen, konnte etliche Autogramme auf seine blau-weiße Al-Hilal-Fahne bekommen.

„Al-Hilal spielt guten Fußball deshalb bin ich Fan von ihnen“, so der Villinger, der aus Syrien stammt. Al-Hilal wird anders als RB Leipzig in Villingen kein Testspiel absolvieren.

Der Geschäftsführer des FC 08 Villingen, Marcel Yahyaijan, bestätigte zwar, dass es eine Anfrage gegeben habe, die finanziellen Konditionen seien aber ungünstig gewesen.

„Bei schlechtem Wetter und wenig Zuschauer hätten wir da vielleicht sogar noch drauflegen müssen, das kam nicht in Frage“, so Yahyaijan.

Deshalb treten die Saudis in Balingen an. Und das gleich zweimal – am Mittwoch, 18.30 Uhr, beim Regionalligaaufsteiger TSG Balingen und am Sonntag, 17.30 Uhr, beim Schweizer B-Ligisten FC Aarau.