Fußball-Oberliga: Es war speziell in der Defensive ein Fiasko, welches sich der FC 08 Villingen bei der 3:5-Heimniederlage in der Fußball-Oberliga gegen den FC Nöttingen leistete. Und es dadurch dem Gegner viel zu leicht machte, die drei Zähler aus dem Friedengrund zu entführen.

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  • Vorahnung: In einem Punkt hatte Chef-Trainer Steffen Breinlinger so eine Vorahnung. Dass es in diesem Spiel auf die Hintermannschaften ankommen würde. Ohne Wenn und Aber. Und sah dabei eigentlich das eigene Team im Vorteil. Weil es zuletzt gerade dank großer Intensität bei der Arbeit gegen den Ball Fortschritte gemacht hatte. „Setzen, sechs“, kann es da aber im Zeugnis des Lehrers Breinlinger für seine Truppe im Nachhinein nur heißen.
  • Leviten: Nach dem Schlusspfiff herrschte ein Gemisch aus Fassungslosigkeit, maßloser Enttäuschung und – was noch viel schlimmer ist – betretenem Schweigen im nur spärlich besetzten weiten Rund der MS Technologie-Arena. Nur Breinlinger wurde bei seiner Ansprache im Kreis der Mannschaft so richtig laut, als er den Spielern ordentlich die Leviten las.
  • Sprachlos: Fast schon sprachlos war hingegen Angelo Rinaldi, trotzdem stand er anschließend Rede und Antwort. „Bei fünf Gegentoren, noch dazu im eigenen Stadion, sehen wir als Verteidiger natürlich dumm aus“, meinte er. Ohne den schwarzen Peter anderen in die Schuhe schieben zu wollen, betonte Rinaldi dennoch: „Zum Defensiv-Verhalten gehört ebenso, zweite Bälle zu gewinnen, die Zweikämpfe im Mittelfeld für sich zu entscheiden oder die Kugel kontrolliert von hinten raus zu spielen. Wir jedoch haben viel zu viele Fehler gemacht.“ Abschließend sagt er: „All das, was wir angesprochen und uns vorgenommen hatten, wurde heute nicht umgesetzt. Obwohl wir die Qualität dazu hätten. Wir sind zweimal zurückgekommen, doch die Tore, die wir dann wieder kassiert haben, fielen zu einfach.“
  • Außergewöhnlich: Acht Treffer sind im Fußball dann doch eher außergewöhnlich, erinnern mehr an eine Sportart wie Eishockey. Deshalb waren sich beide Trainer darin auch einig, dass die Partie für den neutralen Zuschauer dank des Spektakels wohl sehr unterhaltsam gewesen sei. Sie jedoch an der Seitenlinie bekamen ob des „Tags der offenen Tür“ viele graue Haare mehr, wenn sie diese beim Raufen selbiger nicht gleich ganz verloren. Bei Breinlinger wohl noch mehr, als bei seinem Gegenüber Dennis Will.
  • Keine Kontrolle: Dazu passt, dass es gut und gerne noch öfter in beiden Kästen hätte klingeln können. „Es gab weitere unzählige Szenen, die am Ende nicht zum Erfolg geführt haben. Der FC 08 hatte Möglichkeiten, in denen wir so richtig leiden mussten und über die wir uns nicht hätten beschweren dürfen, wenn wir Tore gefressen hätten“, schilderte Will. Dem hielt Breinlinger entgegen: „Offensiv waren einige positive Dinge dabei. Wenn du zuhause drei Treffer erzielst, muss dies eigentlich für drei Punkte reichen. Wir konnten jedoch nie die Kontrolle übernehmen.“
  • Inakzeptabel: Gleich mehrfach kam Nöttingen überfallartig mit schnellen Spielern über außen in die Villinger Hälfte, wogegen die Einheimischen kein Mittel fanden. Weil die Lücken und damit die Abstände viel zu groß waren. Um es klar zu sagen: Eine solche Unzulänglichkeit darfst du dir vielleicht einmal erlauben, doch bestimmt kein zweites, drittes oder gar viertes Mal mehr. Deshalb musste Breinlinger eingestehen: „In allen Belangen haben wir Defizite aufgewiesen, gegen eine solch spielstarke Mannschaft ist ein solches Abwehrverhalten inakzeptabel.“