Was gehört für Sie zu einem richtig gelungenen Stadion-Ausflug? In erster Linie freilich ein ansehnliches Fußballspiel. Im Idealfall dazu eine Bratwurst mit einem Kaltgetränk – und dann natürlich viele Emotionen! Jubel, Freude, aber auch Tränen und Enttäuschung. Das macht den Fußball aus.

Es fehlt eine klare Linie

Wäre da nicht dieser VAR (Video-Schiedsrichterassistent), der in den vergangenen Wochen in deutschen Profiligen viel zu oft für Diskussionen sorgt und die unmittelbaren Emotionen zerstört. Ekstase? Fehlanzeige! Denn häufig wird man Sekunden – oder vielmehr Minuten später – enttäuscht. Es fehlt eine klare Linie, es mangelt an Transparenz.

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Wird der Fußball durch Hilfe von außen gerechter? Die Statistiken sind zwar zum Großteil nicht schlecht, zeigen eine Verminderung von Fehlentscheidungen. Dennoch ist das Gefühl der Fans ganz anders. Zurecht. Weil die Überprüfungen zu lange dauern, weil der VAR weiterhin viel zu oft im Graubereich eingreift. Das zur Einführung artikulierte Ziel, den Fußball gerechter zu machen, wird derzeit schlichtweg verfehlt.

Video-Support könnte eine Lösung sein

Es muss sich etwas ändern. Dringend. Dass sich der Deutsche Fußball-Bund mit dem Thema Video-Support auseinandersetzt, ist also nur folgerichtig. Ein möglicher Ansatz wäre: Nur die Trainer dürfen bei strittigen Szenen Einspruch einlegen, die Anzahl ist begrenzt. Der Unparteiische schaut sich die Szene dann wie beim Videobeweis auf einem Bildschirm am Spielfeldrand selbstständig an.

Und was erfolgsversprechend daran ist: Der Schiedsrichter würde wieder zur entscheidenden Figur auf dem Platz und kein unsichtbarer Dritter. Natürlich lösen sich auch durch den sogenannten Video-Support nicht alle Probleme in Luft auf.

Protest in Norwegen

Zu komplex sind einige Fragestellungen, weshalb sich die Herausforderungen vielleicht erst mal nur verlagern. Fakt ist dennoch: So wie jetzt kann es mit dem VAR nicht weitergehen.

Aber nicht nur in Deutschland übrigens: In Schweden sprach man sich gegen das Werkzeug aus. In Norwegen flogen aus Protest sogar Fischfrikadellen von den Tribünen und provozierten gar einen Spielabbruch. Warnung genug für die Verantwortlichen hierzulande?