Große Ziele hatte sich Bundestrainer Julian Nagelsmann nach dem Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM gesetzt, nicht weniger als den Titelgewinn bei der WM 2026 ausgerufen – und die Kritik von Experten an diesem Wunsch energisch zurückgewiesen: „Wenn ein Trainer sagt, er will gerne Weltmeister werden, dass das kritisiert wird, das finde ich verrückt. Ich würde gerne die Headlines lesen, wenn ich gesagt hätte nach der EM, ‚also Weltmeister will ich auch nicht werden‘“, echauffierte sich der Bundestrainer.
Dass die breite Brust und der Optimismus von Nagelsmann nicht von irgendwoher kommen, demonstrierte die Nationalmannschaft dann beim 5:0-Sieg gegen Ungarn, in dem weniger die Höhe, als die spielerische Qualität den Glauben an einen WM-Titel nähren.
Deutschlands Fußball-Auswahl zeigte, dass der Abgang der vier Legenden Ilkay Gündogan, Manuel Neuer, Thomas Müller und Toni Kroos die Mannschaft keinesfalls geschwächt hat. Im Gegenteil: Die junge Mannschaft macht Mut für die Zukunft. Pascal Groß konnte zum Beispiel beweisen, dass sein Nachname nicht nur ähnlich klingt wie der seines Vorgängers Toni Kroos, sondern dass er auch dessen Rolle gut ausfüllen kann.

Doch allen voran das magische Duo Jamal Musiala und Florian Wirtz macht bei den Schwarz-Rot-Gold-Anhängern Lust auf mehr. Die Profis von Bayern München und Bayer Leverkusen zeigten zum Start der Nations League auf, welch‘ wichtige Rolle sie in den kommenden Jahren beim DFB-Team einnehmen werden. Gefühlt jeder Ballkontakt war von großer Bedeutung, die Freude beider Jungprofis auf dem Platz war ebenfalls ansteckend. Und von der fußballerischen Qualität her sowieso überzeugend: Beide trafen gegen die Ungarn selbst, dazu war Musiala an den ersten vier Treffern beteiligt.
Mit Vorfreude auf dem Weg zur WM
Nagelsmanns Wunsch, die Nations League ernst zu nehmen und um den Sieg mitzuspielen, zeigte bereits zum Auftakt die gewünschte Wirkung: Die Fans in Düsseldorf waren nach dem klaren Erfolg gegen Ungarn bester Laune. Und ein Triumph in der Nations League wäre auch die perfekte Einstimmung für die Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada 2026 – bei der am Ende die deutschen Fans und Spieler hoffentlich völlig losgelöst feiern dürfen.