Sechs Jahre lang wurde daran gefeilt, seit dem vergangenen Samstag ist die Fusion der drei Handballverbände in Baden-Württemberg beschlossene Sache. Der Handballverband Württemberg (HVW), der Südbadische Handballverband (SHV) und der Badische Handballverband (BHV) schließen sich zum Baden-Württembergischen Handball-Verband (BWHV) zusammen. Mit über 150 000 Mitgliedern wird dieser damit zum zahlenmäßig stärksten Landesverband im Deutschen Handballbund.
Bei der Delegiertenversammlung des Handballverbandes Württemberg in Ruit wurde mit 79,2 Prozent die benötigte Dreiviertel-Mehrheit für einen gemeinsamen Verband knapp erreicht. Klarer fielen die Voten in Südbaden (87,7 Prozent) und in Baden (85,5 Prozent) aus. Sitz des neuen Verbandes, der zum 1. Juli 2025 seine Arbeit aufnehmen wird, wird Freiburg sein.
„Der richtige Weg in die Zukunft“
Erster BWHV-Präsident wird Peter Knapp, der bisherige Präsident des Badischen Handballverbandes. Als zweiter stellvertretender Präsident soll Alexander Klinkner, bisher Präsident des Südbadischen Handballverbandes, fungieren. Württembergischer Vertreter wird Eberhard Gloger als stellvertretender Verbandspräsident. Der erste ordentliche Verbandstag des Baden-Württembergischen Handball-Verbandes ist für 2027 geplant.
Franz Stehle, Vorsitzender des Handball-Bezirks Hegau-Bodensee und Mitglied im Präsidium des Südbadischen Verbandes, freut sich über das Votum zugunsten der Fusion. „Das ist der richtige Weg in die Zukunft“, meint der Steißlinger, der sich davon auch eine Entlastung der ehrenamtlichen Funktionäre erhofft, da in Zukunft viele Aufgaben von BWHV-Geschäftsstellen mit hauptberuflichen Mitarbeitern erledigt werden können.
Aber auch in sportlicher Hinsicht sei der Zusammenschluss aus seiner Sicht zu begrüßen. So wird der von ihm geleitete Handball-Bezirk Hegau-Bodensee mit Neckar-Zollern verschmolzen, mit dann 66 statt bisher nur 22 Vereinen.
„Das wertet den Spielbetrieb extrem auf, da nun bisher zu kleine Ligen gerade in den geburtenschwachen Jahrgängen auf eine normale Größe aufgestockt werden können“, so Franz Stehle, der allerdings noch nicht weiß, ob er nach der Bezirks-Fusion auch weiterhin Vorsitzender sein wird, da die Zuständigkeiten im nächsten Jahr neu verhandelt werden.